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Amadeus Adams, Kapellmeister Cäcilie Adams-Ortenburg, Opernsängerin, seine Frau Peterl, 5 Jahre, beider Kind Albertus Rhon Marie, seine Frau Sigismund, Fürst von und zu Maradas-Lohsenstein Gräfin Friederike Moosheim, Opernsängerin Fräulein und Stubenmädchen bei Adams |
Wien. – Gegenwart
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Erster Akt
Studiersalon bei Adams. Dunkelgrau gemalt mit einfachem Fries. Im Hintergrund Tür, die auf eine kleine Gartenveranda führt, rechts und links von der Türe je ein Fenster; Blick auf den Garten, der drei Stufen tiefer liegt. Zwischen dem rechten Fenster und der Tür eine Etagere, zwischen dem linken Fenster und der Türe ein Notenpult. Sowohl über der Etagere als über dem Pult Reliefs nach Antiken. – Rechts vorn Haupteingang, rechts hinten Türe in die Zimmer Cäciliens. Links hinten Tapetentür zu Amadeus. – Rechte Seite: hoher Bücherschrank, oben Büste von Verrocchio. In der Ecke rechts hinten hohe Vase auf Ständer, mit Blumen. Links vorn Kamin, darüber Spiegel; auf dem Kamin eine einfache französische Uhr; vor dem Kamin ein Tischchen mit Sesseln. Weiter rückwärts links Etagere mit Noten; über ihr Stiche: Schumann, Brahms, Mozart usw. In der Ecke links eine Beethoven-Büste. – Links gegen die Mitte Klavier mit Klaviersessel; ein Sessel steht vorn ans Klavier gerückt. Rechts Schreibtisch, dahinter Fauteuil; Divan an den Schreibtisch gerückt. Rechts und links vom Zuschauer.
Erster Auftritt
Amadeus, Friederike.
Amadeus dreißig Jahre, schlank, dunkles schlichtes Haar, bartlos. Seine Bewegungen rasch, zuweilen hastig. Grauer Sakkoanzug; elegant, aber ein wenig nachlässig. Gewohnheit, mit der linken Hand zuweilen das Sakko zurückzuschlagen und es festzuhalten. Er sitzt am Klavier und begleitet Friederike.
Friederike achtundzwanzig Jahre, hellgrau englisches Kostüm, rote Seidenbluse; breitrandiger eleganter Sommerhut. Sie ist zierlich und rötlich blond. Singt aus »Mignon«[Fußnote: Ausgabe: Klavierauszug S. 129. Paris. Au Ménestrel, 2 Rue Vivienne. ]: »Hahaha! ist's wahr, wirklich wahr? . . .« Bewegung, als wenn sie mit der Reitpeitsche den Staub von den Kleidern klopfte.
Amadeus begleitet und markiert die Rolle des Friedrich. » Lachen Sie nur, ich bin ein Narr, ruiniere mein Pferd . . .«
Friederike. »Wünschen Sie vielleicht . . .«
Amadeus nervös. Warten Sie doch! . . Sie wissen ja noch nicht, warum ich mein Pferd ruiniere . . . »Ruiniere mein Pferd, um früher Sie zu sehen . . .«
Friederike wie oben. »Wünschen Sie vielleicht, daß ich weine?«
Amadeus wie oben. »O, schon bereu' ich es schwer, daß ich nur kam.«
Friederike wie oben. »Nun so . . .
Amadeus. Gis!
Friederike wie oben. »Nun so kehren Sie um.
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