Sie behalten alles. Er nimmt dem Bacchus die halbe Rolle, lassen Sie sich nichts merken.

TANZMEISTER zu Zerbinetta, lustig geistreich. Diese Ariadne ist eine Königstochter. Sie ist mit einem gewissen Theseus entflohen, dem sie vorher das Leben gerettet hat.

ZERBINETTA zwischen Tür und Angel. So etwas geht selten gut aus.

TANZMEISTER. Theseus wird ihrer überdrüssig und läßt sie bei Nacht auf einer wüsten Insel zurück!

MUSIKLEHRER links leise gleichzeitig zum Komponisten. Noch das, es muß sein!

ZERBINETTA verständnisvoll. Kleiner Schuft!

TANZMEISTER. Sie verzehrt sich in Sehnsucht und wünscht den Tod herbei.

ZERBINETTA. Den Tod! Das sagt man so. Natürlich meint sie einen anderen Verehrer.

TANZMEISTER. Natürlich, so kommts ja auch!

KOMPONIST hat aufgehorcht, kommt näher. Nein, Herr, so kommt es nicht! Denn, Herr! sie ist eine von den Frauen, die nur einem im Leben gehören und danach keinem mehr.

ZERBINETTA. Ha!

KOMPONIST verwirrt, starrt sie an. – keinem mehr als dem Tod.

ZERBINETTA tritt heraus. Der Tod kommt aber nicht. Wetten wir. Sondern ganz das Gegenteil. Vielleicht auch ein blasser, dunkeläugiger Bursche, wie du einer bist.

MUSIKLEHRER. Sie vermuten ganz recht. Es ist der jugendliche Gott Bacchus, der zu ihr kommt!

ZERBINETTA fröhlich, spöttisch. Als ob man das nicht wüßte! Nun hat sie ja fürs nächste, was sie braucht.

KOMPONIST sehr feierlich. Sie hält ihn für den Todesgott. In ihren Augen, in ihrer Seele ist er es, und darum, einzig nur darum –

ZERBINETTA aus der Tür. Das will sie dir weismachen.

KOMPONIST. Einzig nur darum geht sie mit ihm – auf sein Schiff! Sie meint zu sterben! Nein, sie stirbt wirklich.

ZERBINETTA indem sie was überwirft. Tata. Du wirst mich meinesgleichen kennen lehren!

KOMPONIST. Sie ist nicht Ihresgleichen! Schreiend. Ich weiß es, daß sie stirbt.