Sie rührt sich nicht.
Eine andere. Sie liegt, wie tot, zu des Pferdes Füßen da.
Freiburg. Ei, Possen! Das tut sie bloß, um ihre falschen Zähne
nicht zu verlieren. Sagt ihr, ich wäre der Burggraf von Freiburg und
die echten, die sie im Mund hätte, hätte ich gezählt.--So! bringt sie
her.
(Ritter Schauermann erscheint, das Fräulein von Thurneck auf der
Schulter tragend.)
Georg. Dort ist eine Köhlerhütte.
Fünfter Auftritt
Ritter Schauermann mit dem Fräulein, Ritter Wetzlaf und die Reisigen
des Burggrafen. Zwei Köhler. Die Vorigen.
Freiburg (an die Köhlerhütte klopfend). Heda!
Der erste Köhler (drinnen). Wer klopfet?
Freiburg. Frag nicht' du Schlingel, und mach auf.
Der zweite Köhler (ebenso). Holla! Nicht eher bis ich den Schlüssel
umgekehrt habe. Wird doch der Kaiser nicht vor der Tür sein?
Freiburg. Halunke! Wenn nicht der, doch einer, der hier regiert,
und den Szepter gleich vom Ast brechen wird, ums dir zu zeigen.
Der erste Köhler (auftretend, eine Laterne in der Hand). Wer seid
ihr? Was wollt ihr?
Freiburg. Ein Rittersmann bin ich; und diese Dame, die hier todkrank
herangetragen wird, das ist-Schauermann (von hinten). Das Licht weg!
Wetzlaf. Schmeißt ihm die Laterne aus der Hand!
Freiburg (indem er ihm die Laterne wegnimmt). Spitzbube! Du willst
hier leuchten?
Der erste Köhler. Ihr Herren, ich will hoffen, der größeste unter
euch bin ich! Warum nehmt ihr mir die Laterne weg?
Der zweite Köhler. Wer seid ihr? Und was wollt ihr?
Freiburg. Rittersleute, du Flegel, hab ich dir schon gesagt!
Georg. Wir sind reisende Ritter, ihr guten Leute, die das Unwetter
überrascht hat.
Freiburg (unterbricht ihn). Kriegsmänner, die von Jerusalem kommen,
und in ihre Heimat ziehen; und jene Dame dort, die herangetragen wird,
von Kopf zu Fuß in einem Mantel eingewickelt, das ist-(Ein
Gewitterschlag.)
Der erste Köhler. Ei, so plärr du, daß die Wolken reißen!--Von
Jerusalem, sagt ihr?
Der zweite Köhler. Man kann vor dem breitmäuligen Donner kein Wort
verstehen.
Freiburg. Von Jerusalem, ja.
Der zweite Köhler. Und das Weibsen, das herangetragen wird--?
Georg (auf den Burggrafen zeigend). Das ist des Herren kranke
Schwester, ihr ehrlichen Leute, und begehrt-Freiburg (unterbricht
ihn). Das ist jenes Schwester, du Schuft, und meine Gemahlin;
todkrank, wie du siehst, von Schloßen und Hagel halb erschlagen, so
daß sie kein Wort vorbringen kann: die begehrt eines Platzes in
deiner Hütte, bis das Ungewitter vorüber und der Tag angebrochen ist.
Der erste Köhler. Die begehrt einen Platz in meiner Hütte?
Georg.
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