Wie, Ihr Mann und Korsakow?
GENIA. Ja. Sie haben sogar gewettet – und Friedrich hat verloren. Am nächsten Morgen, vom Bureau aus, hat er den Diener ins Hotel geschickt mit den verwetteten Zigarren ... und – wissen Sie denn das nicht? Der Diener war es ja, der die Sache entdeckt hat.
FRAU WAHL. Wieso denn?
GENIA. Nun, er klopfte ein paarmal, niemand rief herein, endlich öffnete er die Türe, um die Zigarren zu deponieren und ...
ERNA. Da lag Korsakow tot ...
GENIA. Ja. Tot auf dem Diwan, den Revolver noch in der Hand ...
Pause.
FRAU WAHL. Ihr Diener muß nicht wenig erschrocken sein. – Was hat er denn mit den Zigarren gemacht? Hat er sie dort stehn lassen?
ERNA. Die Mama ist für historische Genauigkeit.
GENIA. Verzeihen Sie, Frau von Wahl, aber darnach zu fragen hab' ich wirklich total vergessen.
Geräusch von einem Auto.
FRAU WAHL. Es hält hier.
GENIA. Das ist Friedrich ...
ERNA. Da könnte man gleich eine Tennispartie verabreden. Ist der Platz schon instand gesetzt?
OTTO. Natürlich. Ich hab' gestern mit Herrn Hofreiter zwei Stunden gesingelt.
FRAU WAHL. Er war in der Stimmung, Tennis zu spielen?
ERNA. Warum soll er denn nicht in der Stimmung gewesen sein, Mama? Daran kann ich nun gar nichts finden. Auf meinem Grab dürfte man Cake walk tanzen oder sogar Machich ... oh ja ... Es wäre mir eher ein sympathischer Gedanke.
DOKTOR MAUER kommt. Fünfunddreißig Jahre, groß, blonder Vollbart, Zwicker, Narbe von einem Säbelhieb auf der Stirne, dunkler Sakkoanzug, nicht elegant, aber durchaus nicht nachlässig gekleidet. Guten Abend, meine Herrschaften.
GENIA. Sie sind's, Doktor?
MAUER alle sehr schnell begrüßend. Küss' die Hand, gnädige Frau. Zu Frau Wahl.
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