Guten Abend, Fräulein Erna, guten Abend Herr Fähnrich: Zu Genia. Der Friedrich läßt sich schön empfehlen, Frau Genia, er hat noch in der Fabrik zu tun. Ich bin mit ihm bis hin gefahren, und er war so freundlich, mir das Auto zu überlassen für ein paar Krankenvisiten, die ich da heraußen zu machen habe. Er kommt später mit der Bahn.
FRAU WAHL. Wir müssen uns leider empfehlen. Zu Mauer. Hoffentlich sehn wir Sie auch bald einmal bei uns, Herr Doktor. Trotzdem wir uns, gottlob, eines ungestörten Wohlbefindens erfreuen.
ERNA. Sie müssen aber bald kommen, Doktor, im Juli reisen wir nämlich nach Tirol, an den Völser Weiher.
MAUER. Ah!
FRAU WAHL. Wir haben dort Rendezvous mit dem Gustl. Zu Otto. Das ist nämlich mein Sohn, der reist das ganze Jahr herum. Na, nicht grad das ganze – aber recht viel ... das kann man schon sagen ... Voriges Jahr war er in Indien.
ERNA. Und ich möcht' wieder einmal kraxeln.
MAUER. So? Da trifft man sich vielleicht auf irgend einer Felsenspitze. Mich zieht es nämlich auch in die Dolomiten. Zu Genia. Und ich will nicht verhehlen, gnädige Frau, daß ich große Lust hab', mir heuer den Friedrich dazu auszuborgen.
GENIA. Zu Dolomitentouren –? ... Was sagt er denn dazu ...?
MAUER. Er scheint nicht gänzlich abgeneigt.
FRAU WAHL. Ich hab' gemeint, daß der Friedrich seit ... seit ... dem Unglück von damals das Bergsteigen ganz aufgegeben hat.
MAUER. Aber doch nicht für immer.
GENIA zu Otto, erklärend. Ein Freund meines Mannes, ein gewisser Doktor Bernhaupt, ist nämlich direkt von seiner Seite weg von einem Felsen abgestürzt und auf der Stelle tot geblieben. Es sind übrigens schon sieben Jahre her.
OTTO zu Genia.
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