Er bückte sich, um durch das Schlüsselloch zu sehen, da war aber alles schwarz. Er legte sein Ohr an die Tür, um irgend etwas zu hören, vielleicht einen Schritt, ein Geflüster, es blieb aber alles stumm.

Und nun kam ihm ein Gedanke. Mit einem Male wußte er, warum ihm niemand aufmachte. Seine Frau hatte Angst vor ihm, seine Frau, die hatte keine Traute. Das Aas, das wußte schon, was los war. Na, nu aber.

Er trat ein paar Schritte zurück. Seine Augen wurden ganz klein, wie rote Punkte. Seine niedere Stirn lief noch mehr zusammen. Er krümmte sich zusammen. Und nun sprang er in einem großen Satz gegen die Tür. Die krachte laut, hielt aber den Stoß aus. Da schrie er aus allen Kräften und sprang noch einmal. Und dieses Mal gab die Tür nach. Ihre Bretter krachten, das Schloß sprang aus, sie ging auf, und er stürzte hinein.

Da sah er eine leere Wohnung. Links war die Küche, rechts die Stube. Die Tapete war abgerissen. Überall auf der Diele lag Staub und abgefallene Farbe.

So, seine Frau hatte sich also verkrochen. Er rannte die vier Wände der leeren Stube ab, den kleinen Korridor, das Klosett, die Kammer. Nirgends war etwas, alles leer. In der Küche auch nichts. Da sprang er mit einem Satze auf den Kochherd.

Aber da war sie ja, da lief sie ja herum. Sie sah aus wie eine große graue Ratte. So also sah sie aus. Sie lief immer an der Küchenwand entlang, immer herum, und er riß eine eiserne Platte von dem Ofen und warf sie nach der Ratte. Aber die war viel flinker. Aber jetzt, jetzt wird er sie treffen. Und er warf noch einmal. Aber jetzt. Und das Bombardement der eisernen Herdringe krachte gegen die Wände, daß der Staub überall herunterrasselte.

Er fing an zu schreien. Er brüllte wie besessen: »Du Schlafburschenhure, du Sau, du ...« Er brüllte, daß das ganze Haus zitterte.

Überall klapperten die Türen, überall entstand Lärm.