I kann kein Mannsbild net leid'n, das all'weil 'rumgeht wie a Henn', die an Zipf hat. Herrgott – i wann a Bua wär', der wildest' müßt' i sein im ganz'n Thal, rauf'n müßt'n sich d' Mad'ln um mi – und wo i so denk', soll mir der Pauli g'fall'n, der sich hinter an Weiberkitt'l steckt und meint, was er net fertig bringt, das soll sein' Mutter können.

TRAUDL. Da thust ihm unrecht. I bin schon von selber 'rauf, weil i g'hört hab', daß du auf der Weglalm bist – und da hab i mir 'denkt, i könnt' amal allein mit dir red'n.

LEHNL. Aha, das ist der Enzian, den du suchst!

TRAUDL. Mein Pauli hat kein Wört'l zu mir g'schnauft. Gestern wie er heim'kommen is, hab' i schon g'schlaf'n und wie i heut' d'Aug'n aufg'macht hab', war er mit'm Herrn Fritz schon über alle Berg'.

LONI. Gott sei Dank, da hab' i doch auch amal an Tag, wo er mir net auf die Füß' 'rumtritt.

TRAUDL. Jetzt red' net so daher! Kannst ja der G'schicht' leicht a End' mach'n. Sag' halt amal g'radweg zu ihm: I will di net und mach' daß weiter kommst. Du bist ja sonst a gut's und a brav's Madl, aber an Fehler hast; den Mannsbildern verdrehst den Kopf und das is amal net recht.

LONI. I hab's noch kei'm g'schafft, daß er weg'n meiner damisch wird. Aber daß du so red'st, begreif' i, denn wo wär's anders in der Welt, als daß die Alt'n für die Jung'n zwitschern.

TRAUDL. Oho – mußt net glaub'n, daß i dir mein' Pauli 'naufdisputir'n will; da thät' i mi schon schamen. Aber eins könnt' man verlang'n, daß man mit ei'm Buab'n, der's so gut meint, net sein Spiel treibt, denn wo's gar so gäh in d'Höh geht, möcht's leicht a Unglück geb'n. Nix für ungut, i red' halt, wie i's versteh' und wie i mein', daß es recht könnt' sein. So – jetzt weißt, wie i mein' und wie i denk' und jetzt b'hüt' di Gott! Sie wendet sich zum Gehen.

LEHNL. An dir is a Pfarrer verlor'n 'gang'n, du red'st ja wie a Evangelium. Man hört rechts von der Höhe einen lauten Juhschrei.

TRAUDL. Jesses, das war der Pauli.

 

6. Scene.

Vorige. Baumiller. Pauli, später Loisl.

 

BAUMILLER steigt mit Pauli rechts die Höhe herab. Ja – Pauli – wo hast denn du mi hing'führt? Da sind wir ja auf der Weglalm bei der lustig'n Nandl?

LONI. Heut' müss'n's aber schon mit mir vorlieb nehmen, Herr Fritz.

BAUMILLER. Ja Loni, seit wann bist denn du Sennerin?

LONI. A halbe Stund' is her. Aber jetzt werden's müd' sein. Setz'n's Ihnen nieder und rast'n's aus. Hab'n thu' i nix als a Milch und an frisch'n Butter.

BAUMILLER.