Und ich hoff, ich komm dir noch drauf, all' Not und Elend nahm ich auf mein jung' Leben, wann das g'schähet; dressier'n wollt ich dich wie der Jäger d' jung' Hund', du sollst mir Sprüng' machen, so alt d' bist. Kreuzwegbauer, völlig lieb könnt ich dich hab'n, denk ich dran, wie ich dich, so groß und stolz d' bist, mit 'n klein' Finger vor mich hinwerfen möcht. Warst du's nit, fast wünschet ich dir, es kam' nit dazu, aber wann's käm, weißt, was dir bevorsteht! Zu Höllerer, indem sie ihm die Hand gibt. Bauer, ich dank' dir recht für 'n Dienst, und jetzt b'hüt Gott miteinander. Rechts ab.

 

Fünfte Szene.

Ferner und Höllerer. Der Hintergrund füllt sich nach und nach mit aus der Kirche zurückkehrenden Mägden, unter denselben treibt sich Muckerl herum.

 

HÖLLERER zu Ferner, der schweigend dasteht. Sikra! Dö Dirn' hat a Maul! Dö hat dich rechtschaffen putzt! Aber a feine Stimm hat s', ich hör s' gern, schad, daß s' nit veiter g'red't hat! – Boshaft. Schwiecher, wie is's, hast nit um d' Hand noch a bissel was auf mein' G'höft anz'schaffen? Aber wie d' blaß word'n bist? Hätt gar der Wildling 'n Nagel am Kopf 'troffen? Fürcht'st dich vor ihr?

FERNER aus dem Sinnen auffahrend. Narr! Ich bin der Bauer vom Kreuzweghof – ehender fürcht' man wohl mich! Dumpf. Unser Herrgott laßt's nit zu, daß ich an der zu Schanden wurd', er weiß, was ich für ihn tan hab, wieviel Messen ich g'stift' und was ich an die Kirchen g'schenkt hab und daß ich noch a gar gut' Werk im Sinn hab mit meim Suhn; ich hoff, der Herr wird 'n erleuchten mit seiner Gnad', daß er's einsieht, wie's zu sein eignen und zu unserm Heil is! Dann bleib'n die zwei Anwesen beinand' und g'hör'n meim Dirndl!

HÖLLERER. Das deine der Dirn', das meine g'hört doch für alle Zeiten 'm Toni!

FERNER. Mein Bub kommt heut oder morg'n, tätst mir einen G'fall'n, Schwiecher, wann d' nach 'm Kreuzweghof mitkamst, ich hab ihn von Kind auf nimmer g'sehn, is mir lieber, es is fremd wer dabei, wenn wir uns 's erste Mal wieder vor d' Augen kämma!

HÖLLERER. Ich bin schon dabei.

FERNER im Abgehen. 'n Toni nehm mer auch mit! Komm nur, ich hab 'n Knecht mit 'm Wagel eh zum Gartenzaun b'stellt. Beide durch die Scheuer ab.

 

 

Sechste Szene.

Die Mägde, Muckerl, dann Vroni.

 

DIE MÄGDE kommen, Muckerl in ihrer Mitte führend, vor. Kimm, Muckerl, verzähl!

MIRZL. Wie geht's denn auf der Alm?

MUCKERL hält eine Flasche sorgfältig unter der Joppe. Ich dank! ich dank! Hehehe! Recht gut! Hehehe! Der Jodl laßt enk schön grüßen!

BURGEI. Was hast denn da in der Flaschen?

ANNERL. Laß amal kosten!

MUCKERL zieht die Flasche zurück. Jo, hehehe! Daß 's mir's aussauft's und ich hätt nachher nix! Gewichtig. 's is Weihwasser!

WABERL. Weihwasser! Habt 's doch ehnder g'nug drob'n auf der Alm!

MUCKERL. Freilich wohl! Aber dös ist für mich allanig! Wie oben. Zum Trinka!

ALLE. Jegerl, der trinkt's!

MUCKERL. Glaubt's ös leicht, i bin a Heid' und hob kein' Religion? A Predigt versteh ich net – beta dermerk i net, a Betbüchl konn i nit lesen – so nimm i halt 's Christentum einwendig!

GRETL. Du bist a Hauptchrist!

 

Alle lachen.

Vroni tritt mit einem Bündel auf.

 

MUCKERL. Hehehe! – Da kommt d' Vroni!

MIRZL. Und a Binkerl tragt s' a!

WABERL.