Zwölf hundert Thaler Ueberschuß? Gut! Kann noch ein Ofen angelegt werden?

SEKRETÄR. Da ist der Bauanschlag zu Hochdero Approbation.

GEHEIMERATH unterschreibt. Ist für Ihn.

SEKRETÄR. Wie?

GEHEIMERATH. Für Seine Rechnung. – Treue Diener muß man lohnen.

SEKRETÄR. Diese Huld erkenne ich mit tiefster Verehrung.

GEHEIMERATH. Tisch weg! –

SEKRETÄR nimmt ihn weg.

KAMMERDIENER setzt ihn nach dem Bette zu.

GEHEIMERATH steht auf.

BEDIENTER trägt den Stuhl weg.

GEHEIMERATH. Man geht hinaus.

SEKRETÄR winkt.

KAMMERDIENER, JEAN, STALLMEISTER, HAUSHOFMEISTER gehen ab.

GEHEIMERATH zum Herrn von Wallenfeld. Was gibt's?

HERR VON WALLENFELD. Herr Onkel, ich habe sehr gefehlt gegen Sie, ich fühle es.

GEHEIMERATH. Gegen meinen Willen geheirathet.

HERR VON WALLENFELD. Noch mehr habe ich gegen Sie und mein Weib gefehlt –

GEHEIMERATH. Mein Weib! – Weib! – Welche pöbelhafte Art sich zu exprimiren!

HERR VON WALLENFELD. Gegen beide habe ich gefehlt. –

GEHEIMERATH. Bitte, mich nicht mit der Allervortrefflichsten in Eine Klasse zu rangiren.

HERR VON WALLENFELD. Ich habe sehr gefehlt in meiner Lebensart nach der Heirath.

GEHEIMERATH. Weiter!

HERR VON WALLENFELD. Von Ihrer Großmuth auf dem glänzendsten Fuß erzogen, berechtigt zu den größten Erwartungen, habe ich mich vergangen, daß ich auf eine Art gelebt habe, die ich ehedem eher hätte entschuldigen können. Es ist unverantwortlich. Aber nun bin ich so elend –

GEHEIMERATH. Ich zahle nichts.

HERR VON WALLENFELD. Ich werde beschimpft.

GEHEIMERATH. Hat's meritirt.

HERR VON WALLENFELD. Ich bin bettelarm.

GEHEIMERATH. Hat ja zehn tausend Thaler von Seinem Vater.

HERR VON WALLENFELD beschämt. Ich hatte sie! Mein armes Kind – nur mein Kind dauert mich!

GEHEIMERATH. Geht mich nichts an, das Kind.

HERR VON WALLENFELD. Herr Onkel, ich bin in Verzweiflung, wenn Sie mich verstoßen.