Durch Herrn von Fernau.
HERR VON WALLENFELD. Ich will nichts von ihm.
SEKRETÄR. Hunger und Kummer sind –
HERR VON WALLENFELD. Erträglicher als sein Almosen und Ihr Mitleid. – Hat sie es angenommen?
SEKRETÄR. O Gott! – zu Dank – vergnügt.
HERR VON WALLENFELD. Es soll zurück! Er soll Sein böses Gewissen in Ansehung meiner nicht mit einem Almosen erleichtern, und ich will das meinige nicht mit einem schlechten Streiche gegen mein Weib vermehren. Sagen Sie das dem Onkel. Sagen Sie ihm, daß ich nichts mehr habe, nichts, daß ich verzweifle. Was aus mir wird, weiß Gott. Kann ich vom Schicksal noch etwas hoffen, so ist es dafür, daß ich jetzt mit der Ueberzeugung von hier gehe, eine heilige Pflicht gegen ein unglückliches Weib nicht verletzt zu haben. Hieher komme ich niemals wieder. Geht ab.
SEKRETÄR. Desto besser, desto besser! So können wir das Unsrige in Ruhe und Frieden genießen, mein Herr Baron Obenhinaus und Nirgendsan. Geht ab.
Siebenter Auftritt.
Im Hause des Herrn von Wallenfeld.
Hofrath. Jakob. Hernach Frau von Wallenfeld.
HOFRATH. Was will denn die gnädige Frau? Ich bin sehr eilig.
JAKOB. Sie wird gleich hier sein. Geht in's Kabinet.
HOFRATH. Vielleicht proponirt sie ein Auskunftsmittel. Vielleicht wollen sie endlich fort. Ich will gern etwas thun, wenn sie nur gehen. –
FRAU VON WALLENFELD. Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind. Sein Sie so gut und nehmen Sie Ihren Brief zurück. Seinen Inhalt verlange ich weder zu besitzen, noch zu wissen.
HOFRATH. Nun – so setzen Sie sich selbst hintan. Aber – Sie haben einen Sohn. Ich sage Ihnen, retten Sie sich und das Kind.
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