Sagen Sie Ihrem Herrn, es wäre heut meines Mannes Geburtstag.

SEKRETÄR. Wird, laut gnädigsten Befehls, seit der Mißheirath ignorirt. Herkömmlich habe ich die Ehre, mich zu nennen des dastehenden Frauenzimmers Diener, qua Frauenzimmer – indem ich gegen alle sonstige etwan gemacht werden wollende Familienbeziehung mich protestando verwahrt haben will. Geht ab.

FRAU VON WALLENFELD sieht in die Papiere. Auch das ist viel Unheil! Es geht indeß zu Ende.

 

Fünfter Auftritt.

Karl. Frau von Wallenfeld.

 

KARL. Mama, ich kann meine Rede an den Papa jetzt ganz auswendig.

FRAU VON WALLENFELD. Schön, mein Kind.

KARL. Da ist sie. Gibt ihr ein Papier. Soll ich sie hersagen?

FRAU VON WALLENFELD. Wenn dein Vater kommt.

KARL. Dem Jakob habe ich sie vorgesagt, der hat geweint.

FRAU VON WALLENFELD. Jakob ist ein guter alter Mann.

KARL. Wie muß ich mich denn hinstellen, wenn ich die Rede hersage?

FRAU VON WALLENFELD. Wie du willst, liebes Kind.

 

Sechster Auftritt.

Vorige. Herr von Wallenfeld, blaß, mit herunter hängenden Locken.

 

HERR VON WALLENFELD. Bon jour, Marie! – Trocknet die Stirne. Ah, wie heiß! Schon auf, Kleiner?

KARL. Schon seit vier Uhr.

HERR VON WALLENFELD. Wie viel Uhr ist es? Er setzt sich.

FRAU VON WALLENFELD. Halb acht.

KARL. Um sechs Uhr hat mich die Mama schon frisirt.

HERR VON WALLENFELD sieht ihn flüchtig an. Es ist wahr, du bist ja geputzt.

FRAU VON WALLENFELD geht zu ihm, und küßt ihn auf die Stirne. Dein Geburtstag, lieber Fritz!

HERR VON WALLENFELD. Hm! So? – Er gibt ihr die Hand. Ich danke dir.

KARL zupft seine Mutter am Rocke. Mutter! soll ich jetzt –

FRAU VON WALLENFELD nickt mit dem Kopfe.

KARL stellt sich ein paar Schritte zurück. Heute ist der glückliche Tag, an dem du, lieber Vater, geboren bist. Wir freuen uns alle herzlich, und wollen –

HERR VON WALLENFELD schnell und unlaunig.