Der Verschwender
Raimund, Ferdinand
Der Verschwender
Ferdinand Raimund
Der Verschwender
Original-Zaubermärchen in drei Aufzügen
Personen.
Erster Aufzug
Fee Cheristane.
Azur, ihr dienstbarer Geist.
Julius von Flottwell, ein reicher Edelmann.
Wolf, sein Kammerdiener.
Valentin, sein Bedienter.
Rosa, Kammermädchen, dessen Geliebte.
Chevalier Dumont,
Herr von Pralling,
Herr von Helm,
Herr von Walter, , Flottwells Freunde.
Gründling,
Sockel, , Baumeister.
Fritz,
Johann, , Bediente.
Dienerschaft, Jäger. Gäste in Flottwells Schloß. Genien.
Zweiter Aufzug spielt um drei Jahre später.
Ein Bettler.
Julius von Flottwell.
Wolf, Kammerdiener.
Valentin, Bedienter.
Rosa, Kammermädchen.
Präsident von Klugheim.
Amalie, seine Tochter.
Baron Flitterstein.
Chevalier Dumont.
Herr von Walter.
Ein Juwelier.
Ein Arzt.
Ein altes Weib.
Ein Haushofmeister.
Ein Kellermeister.
Ein Diener.
Betti, Kammermädchen.
Max,
Thomas, , Schiffer
Gäste. Bediente. Tänzer. Tänzerinnen.
Dritter Aufzug spielt um zwanzig Jahre später.
Fee Cheristane.
Azur, ihr dienstbarer Geist.
Julius von Flottwell.
Herr von Wolf.
Valentin Holzwurm, ein Tischlermeister.
Rosa, sein Weib.
Liese,
Michael,
Hansel,
Hiesel,
Pepi, vier Jahre alt, , seine Kinder
Ein Gärtner.
Ein Bedienter.
Bediente. Nachbarsleute. Bauern. Senner und Sennerinnen. Genien.
Erster Aufzug
Erster Auftritt
Vorsaal in Flottwells Schloß. Mit Mittel- und vier Seitentüren, vorne ein Fenster. Dienerschaft in reichen Livreen ist im Saale beschäftigt. Einige tragen auf silbernen Tassen Kaffee, Tee, Champagner, ausgebürstete Kleider nach den Gemächern der Gäste. Fritz und Johann ordnen an. Ein Paar Jäger putzen Gewehre.
Chor.
Hurtig! Hurtig! Macht doch weiter!
Holt Champagner! Kaffee! Rum!
Bringt den Gästen ihre Kleider,
Tummelt euch ein wenig um.
Alles sei hier vornehm, groß
In des reichen Flottwells Schloß.
Im Hofe ertönen Jagdhörner.
Alle ab bis auf Fritz und Johann, welche ans Fenster treten.
FRITZ. Ja blast nur zu! Da könnt ihr noch lange blasen. Die Herrschaften sind erst aufgestanden. Heute wird es eine späte Jagd geben.
JOHANN. Das Spiel hat ja bis zwei Uhr gedauert.
FRITZ. Ja wenn sie nach dem Souper zu spielen anfangen! Da ist kein Ende.
JOHANN lachend. Aber heute Nacht haben sie den Herrn schön gerupft.
FRITZ. Ich kann mich ärgern, daß er so viel verspielt.
JOHANN. Warum denn? Er wills ja nicht anders. Die reichen Leute sollen die Langeweile bezahlen, die sie andern verursachen.
FRITZ. Ah, über den gnädgen Herrn ist nichts zu sagen. Das ist ein wahrhaft nobler Mann. Er bewirtet nicht nur seine Freunde, er unterstützt die ganze Welt. Die Bauern, hör ich, zahlen ja fast niemals eine Abgabe.
JOHANN. Er hat mir nur zu heftige Leidenschaften. Wart, bis du ihn einmal in Wut erblickst.
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