Guten Morgen allerseits!
ALLES gegenseitig. Guten Morgen! Gut geschlafen?
HELM. Potz Donnerwetter, war das eine schlechte Nacht!
PRALLING. Mein Schlaf ist wie ein liederlicher Diener, wenn ich ihn rufe, kommt er nicht.
HELM. Er ist ein freier Mann und kommt nur, wenn er will.
WALTER. Eine Kokette ist er, die sich ziert, bevor sie uns umarmt.
Achter Auftritt
Vorige. Chevalier Dumont im eleganten Jagdanzug.
DUMONT blickt durch eine einfache Lorgnette. Ah bon jours, mes amis! Er spricht gebrochen deutsch. Wie aben Sie geschlafen?
ALLE. Ah unser Naturfreund!
DUMONT. Ja, Messieurs, der Natur sein groß. Ick aben wieder geschwelgt in ihren Reizen. Der ganzen Nacht bin ick am Fenster gelegen, um der Gegend zu betrachten. O charmant!
Neunter Auftritt
Vorige. Flottwell. Sockel.
FLOTTWELL. Guten Morgen, edle Freunde!
ALLE. Guten Morgen!
Einige schütteln ihm die Hand.
FLOTTWELL. Wir kommen spät zur Jagd. Ich hoffe, daß die Herren, die heut zum erstenmal in meinem Schloß geruht, mit der Bedienung so zufrieden waren, als ichs nur immer eifrig wünschen kann. Gern hätt ich Ihren Schlaf mit süßen Träumen auch bewirtet, doch leider stehn die nicht in meinem Sold.
EIN GAST. Mir hat von Lilien geträumt.
HELM. Und mir von einer wilden Sau, der ich den Fang gegeben hab.
WALTER. Ich hab die Gastfreundschaft an einem goldnen Tisch gesehen, und deutscher Lorbeer hat ihr Haupt geschmückt.
PRALLING. Ich habe all mein Glück auf die Coeur-Dame gesetzt, und als ich es verloren hatte, bin ich aufgewacht.
FLOTTWELL. Und was hat dir geträumt, Freund Valentin?
VALENTIN. Mir hat geträumt, Euer Gnaden hätten mir vier Dukaten geschenkt.
FLOTTWELL lachend. Das ist ein eigennützger Traum, doch will ich ihn erfüllen.
VALENTIN. Ich küß die Hand Euer Gnaden.
FLOTTWELL. Was mir geträumt hat, kann ich euch noch nicht entdecken.
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