Weil nichts aus seiner Heirat wird. Der Herr Präsident von Klugheim gibt ihm seine Tochter nicht. Er kann ihn gar nicht leiden.

VALENTIN. Wie soll er ihn denn nicht leiden können? Er kommt ja heut zur Tafel.

ROSA. Ja wenn sich die Leute alle leiden könnten, die miteinander an einer Tafel sitzen, da wär die ganze Welt gut Freund. Was außer dem Herrn Präsidenten da in unser Haus her geht, das heißt man Tafelfreunde. Das sind nur Freunde von der Tafel, aber nicht von dem, der Tafel gibt.

VALENTIN. Und der Herr Präsident?

ROSA. Bei dem ists ganz ein andrer Fall. Das ist ein Ehrenmann. Der halt ein bessere Ordnung in sein Haus als unser Herr. Ich bin sehr gut bekannt dort, denn das Stubenmädel ist meine beste Freundin.

VALENTIN. Ich auch. Der Kutscher schätzt mich ungemein. Und der führt das ganze Haus.

ROSA. Ich hör fast jedes Wort. Der Herr Präsident mag unsern Herrn nur darum nicht, weil er so großen Aufwand macht, er fürcht sich halt, er geht zu Grund. Der Baron Flitterstein ist ganz ein anderer Mann und fast so reich wie unser Herr. Den muß das gnädge Fräulein heiraten.

VALENTIN. Das darf nicht sein. Da muß ich mit dem Kutscher drüber reden. Einen bessern kann sie gar nicht kriegen als unsern Herrn. Er ist so wohltätig, so gut.

ROSA. Zu gut ist auch ein Fehler. Ich bin viel zu gut mit dir. Und kurz und gut, der Herr Präsident gibts halt nicht zu.

VALENTIN. Sie ist ja wahnsinnig in ihm verliebt. Sie laßt ihn nicht.

ROSA. Sie muß. Da hats schon viele Auftritt geben.