War sie eine Freundin vom Spazierngehn?

GLUTHAMMER. Im Verlauf der Begebenheiten wird das alles klar. Sie is von der Stund an nicht mehr nach Haus kommen. Ich hab' s' g'sucht, ich hab' s' g'meldt, ich hab' s' woll'n austrommeln lassen, aber 's darf nur a Feuerwerk austrommelt wer'n in der Stadt, – mit ein Wort, es war alles umsonst, ich war Strohwittiber, bin Strohwittiber geblieben, und das Stroh bring' ich auf der Welt nicht mehr aus'n Kopf.

KATHI. Mein Gott, man muß sich gar viel aus den Kopf schlagen.

GLUTHAMMER. Oh! so was bleibt! Und dann die Folgen: 's G'schäft war einmal kauft, 2000 fl. war ich drauf schuldig; denk' ich mir, zu was brauch' ich zwei G'werber, es is das G'scheideste, ich verkauf' eins. Da hab' ich mein Schlosserg'werb verkauft, und bin Marchandmode blieben.

KATHI. Das war aber auch ein Gedanken –

GLUTHAMMER. Wär' kein schlechter Gedanken g'wesen, aber man war ung'recht gegen mich. Die Kundschaften hab'n g'sagt, ich hätt' keinen Geschmack, weil ich alles in schwarz und hochrot hab' arbeiten lassen. Nach 4 Monaten war ich nix, als eine zugrund gegangene Marchandmode, und um meinen Gläubigern aus'n G'sicht zu kommen, hab' ich müssen aufs Land als Schlosserg'sell gehn. O meine Mathilde!

KATHI. Die Person war eine Undankbare, is gar nicht wert, daß sich der Herr Gluthammer kränkt um sie.

GLUTHAMMER. Was!? sie liebt mich! sie is offenbar mit G'walt fortg'schleppt worden, wird wo als Gefangene festg'halten, und hat keinen andern Gedanken, als nur in meine Arme zurückzukehren.

KATHI. Da g'hört sich ein starker Glauben dazu.

GLUTHAMMER. O Gott! wenn ich alles so g'wiß wüßt'! wenn ich den Räuber so g'wiß ausfindig z' machen wüßt' – Jungfer Kathi – Nimmt sie bei der Hand. dem ging's schlecht. – Ihre Hand heftig schüttelnd. Der wurd' auf schlosserisch in d' Arbeit g'nommen.

KATHI. Na, na! denk' der Herr nur, daß ich kein Räuber bin.

GLUTHAMMER. Nehmen Sie's nicht übel, aber wenn ein Schlosser in die Rage kommt –

 

 

Vierter Auftritt

Anton. Die Vorigen.

 

ANTON kommt aus der Mitte rechts des Speisesalons, die Türe bleibt offen. Leuteln, macht's, daß fortkommt's, der Herr kommt gleich mit die Gäst heraus.

KATHI. Das is g'scheit, ich kann also sprechen mit'n gnädigen Herrn?

ANTON. Beileibe nicht! das wär' höchst ungelegen.

KATHI. So werd' ich halt draußen warten.

ANTON. Geh' d' Jungfer im Garten spazieren.

GLUTHAMMER. Meine Arbeit mach' ich halt später.

ANTON. Freilich!

GLUTHAMMER.