Febr. 1894

11. März 1900

4. Sept. 1904

12. Sept. 1906

30. Aug. 1909

18. Juli 1931

1. Aug. 1932

Hinter dem Datum vom 18. Juli 1931 war ein kleines Kreuz eingeschnitzt.

»Prophezeiungen. Er übertrifft Hesekiel -«, murmelte Long vor sich hin.

»Hat er diese Daten angebracht?« fragte Nora. »Was bedeuten sie eigentlich?« »Sie geben mancherlei Auskunft - soviel steht fest«, äußerte er vorsichtig. »Der 18. Juli 1931 - das ist leicht. An diesem Tag wurde er gehängt!«

Sie zuckte unwillkürlich zurück. Die Flamme des Streichholzes erlosch. Sie standen im Dunkeln. Von einer wilden, unerklärlichen Furcht getrieben, stürzte sie an ihm vorbei ans Tageslicht. Er kam sofort nach und schob die Kabinentür fest zu.

Aus seinem Benehmen schloß sie, daß er der jetzige Eigentümer der ›Northward‹ war - was auch zutraf, obwohl niemand in der Gegend darüber Bescheid wußte.

»Diese Schnitzereien entdeckte ich erst voriges Jahr, als ich das Boot kaufte und anfing, die tafelähnlichen Doppelverschalungen an den Wänden abzureißen. Die Holztafel über diesen interessanten Daten war nicht wie die anderen Platten an die Wand festgeschraubt, sondern hing an Scharnieren.«

»Aber er konnte doch nicht den Tag seines Todes voraussehen?«

»Nein. Die Bande des Schreckens hat es für ihn besorgt.« Sie sah ihn prüfend an. Scherzte er? »Ich habe nie von so etwas gehört.«

»Aber von Hexenmeistern und Zauberern? - Aufgepaßt, mein Fräulein! Steigen Sie ins Boot - wir sind hier zu nahe am Ufer.«

Er scherzte nicht. Seine Augen schweiften über den ungepflegten Rasen vor dem leeren Haus. Breitbeinig stand er in der Mitte des Kahns und streckte ihr, ohne sie anzusehen, den Arm entgegen. Seine Aufmerksamkeit galt dem Haus mit den heruntergelassenen Jalousien und dem Gebüsch beim Lieferanteneingang.

Sie schauderte, hatte Angst. Etwas Bedrohliches lag in der Luft. Sie spürte die Anwesenheit eines unsichtbaren Beobachters. »Einbildung - da ist niemand«, sagte er, als ob er ihre Gedanken erraten hätte.