Groat aushändigen. Soviel ich sehe, wird Digby Groat die ganzen Liegenschaften sofort verkaufen. Der Landbesitz ist allein vierhunderttausend Pfund wert. Dazu kommen vierundzwanzig Häuser und sechs ziemlich große Güter. Sie wissen ja, Digby war kürzlich bei uns, um sich zu erkundigen, ob einem Verkauf nichts im Wege stünde. Ich habe mit Bennett -dem neuen Anwalt - heute morgen konferiert. Digby beabsichtigt, alles sofort loszuschlagen. Er zeigte Bennett auch die Vollmacht, die ihm seine Mutter ausgestellt hat.«

Septimus Salter beurteilte die Situation durchaus richtig. Das Testament, das Eunice in die Hände gekommen war, hatte Digby sehr erschreckt. Er war fest entschlossen, nicht länger von der Gnade oder Ungnade der verrückten Alten abhängig zu sein, die ihn so wenig leiden konnte wie er sie. Er veranlaßte seine Mutter, den Anwalt zu wechseln, weil er einen neuen Mann haben wollte, der mit den Verhältnissen nicht so vertraut war wie der alte Salter. Alle Ländereien, Liegenschaften und Einkünfte aus dem Dantonschen Erbe sollten in bares Geld umgewandelt werden - in bares Geld, über das Digby Groat disponieren konnte. Darum gründete er ein Syndikat, das mit einem Schlag den Dantonschen Besitz gegen eine bare Kaufsumme erwerben sollte. Er hatte damit vollen Erfolg, die reichsten Finanzleute der City interessierten sich für seinen Plan. Alles war so weit vorbereitet, daß die Verträge nur noch unterzeichnet zu werden brauchten, dann war der Abschluß perfekt.

Etwas kleinlaut fragte Jim Mr. Salter:

»Genügen denn diese Tatsachen noch nicht, um zu beweisen, daß Eunice die Tochter Lady Marys ist?«

»Nein, es muß noch mehr Material beigebracht werden. Doch wird Ihnen das jetzt nicht mehr schwerfallen. Sie kennen das Datum, an dem das Kind verschwand - es war der 21. Juni 1911.«

24

Als erstes suchte Jim die Union African Steamship Company auf. Er kam dort an, als man die Geschäftsräume schließen wollte, aber er traf noch den Prokuristen an, der ihn mit in sein Büro nahm und die betreffenden Bücher hervorsuchte.

»Keines unserer Schiffe hat die Themse am 20, oder 21. Juni verlassen. Wir haben hier auch nur eine Nebenlinie, unsere Postdampfer gehen von Southampton ab. Das letzte Schiff, das Southampton passierte, war die Central Castle. Sie beförderte Truppen nach Südafrika und legte in Plymouth am 20. an. An Margate muß sie drei Tage früher vorbeigefahren sein.«

»Welche anderen Linien fahren nach Südafrika?«

Der Prokurist gab ihm eine Liste, die bedeutend größer war, als er vermutet hätte.

Jim eilte nach Hause, um Lady Mary die Neuigkeiten mitzuteilen, traf sie aber nicht an. Madge Benson sagte ihm, daß sie verreist und erst in zwei oder drei Tagen zurück sei. Jetzt erinnerte er sich, daß Lady Mary die Absicht geäußert hatte, nach Paris zu reisen.

»Wissen Sie, wo sie in Paris Quartier nehmen wollte?«

»Ich wußte nicht einmal, daß sie nach Paris gefahren ist. Sie erzählt mir nie von ihren Plänen.«

Jim seufzte. Vor morgen konnte er nichts unternehmen, er mußte warten. Nun war es ihm schwer ums Herz, daß er sich mit Eunice überwerfen hatte.