Er fühlt sich darüber sehr glücklich und seine Gäste freuen sich mit ihm.

Der Aufenthalt Standard-Islands vor Upolu dehnt sich auf drei Tage aus.

Die Missionäre haben den Besuch der französischen Künstler erwidert, wobei man die frommen Väter durch Milliard-City führte, über das sie ihrer Bewunderung unverholenen Ausdruck gaben. Im Saale des Casinos gab das Concert-Quartett auch einige Stücke aus seinem Repertoire zum Besten. Der gute Greis hatte dabei Thränen in den Augen, denn er verehrt die classische Musik, und bei etwaigen Festlichkeiten auf Upolu kann er freilich keine zu hören bekommen.

Am Abend vor der Abreise nahmen Sebastian Zorn, Frascolin, Pinchinat und Yvernes, dieses Mal von dem Tanz-und Anstandslehrer begleitet, von den Maristenmissionären Abschied. Auf beiden Seiten sind alle sehr gerührt bei diesem Abschied zwischen Leuten, die sich nur ein paar Tage gesehen haben und sich voraussichtlich niemals wiedersehen werden.

Der Greis ertheilt allen seinen Segen und sie ziehen sich tief ergriffen zurück.

Am Morgen des 23. December giebt der Commodore Simcoë das Zeichen zum Aufbruch und Standard-Island gleitet weiter inmitten eines Geleits von Piroguen, die es bis zur benachbarten Insel Savaï begleiten wollen.

Diese Insel ist von Upolu nur durch eine sieben bis acht Lieues breite Meerenge getrennt; da die Hafenstadt Apia aber auf der Nordseite Upolus liegt, geht es den ganzen Tag über erst längs dessen Küste hin, ehe man jene Meerenge erreicht.

Nach dem vom Gouverneur angegebnen Curse handelt es sich nicht darum, Savaï zu umschiffen, sondern nur zwischen diesem und Upolu hinzusteuern, um sich dann mehr nach Südwesten und dem Tongaarchipel zuzuwenden. Standard-Island gleitet deshalb nur mit geringer Geschwindigkeit vorwärts, da es nicht in der Nacht in jene Meerenge einlaufen will, die noch von den beiden kleinen Inseln Apolinia und Menono flankiert ist.

Am nächsten Morgen steuert der Commodore Simcoë nach diesen beiden Eilanden hin, von denen das eine, Apolinia, nur zweihundert, das andre, Manono, gegen eintausend Einwohner zählt. Die Leute hier genießen den besten Ruf und sollen vor allem die ehrlichsten von allen Samoanern sein.

Während der Schiffahrt kann man Savaï in seiner ganzen Pracht bewundern. Unerschütterliche Granitmauern schützen es gegen den Anprall des Meeres, das durch Orkane, Tornados und Cyklone vorzüglich zur Winterszeit nicht selten gefährlich wird. Savaï ist von dichten Waldungen bedeckt und von einem zwölfhundert Meter hohen Vulcan überragt. Ueberall schimmern weiße Villen hervor, die unter dem Dome riesiger Palmen liegen und von glitzernden Wasserfällen umrauscht werden. Die steilen Küsten aber zeigen viele Höhlen, aus denen das Echo von der Brandung mächtig widerhallt.

Darf man den Legenden trauen, so wäre diese Insel die Wiege aller polynesischen Völkerstämme gewesen; jedenfalls haben ihre Bewohner den ursprünglichen Typus am reinsten bewahrt. Sie hieß früher Savaïki, das berühmte Eden der mahorischen Gottheiten.

Langsam entfernt sich Standard-Island und verliert am Abend des 24. December ihre letzten Gipfel aus dem Gesicht.

Drittes Capitel

Ein Hofconcert

Seit dem 21. December hat die Sonne, nachdem sie den Wendekreis des Steinbocks erreicht hatte, ihrer scheinbaren Bewegung nach wieder angefangen, sich nach Norden zu wenden. Damit läßt sie für die hiesigen Gegenden den Winter mit seiner Unbill hinter sich und bringt dafür den Sommer der nördlichen Halbkugel der Erde wieder.

Standard-Island befindet sich nur zehn Breitengrade von diesem Wendekreise entfernt, und wenn es nach Tonga-Tabu hinuntersegelt, gelangt es damit zur tiefsten in der Reiseroute vorgesehenen Breite, und will sich von da aus wieder nach Norden begeben, um sich wieder in den günstigsten klimatischen Verhältnissen zu halten. Einer Periode sehr starker Hitze kann es freilich nicht entgehen, wenn die Sonne ihm im Zenith steht; diese Hitze wird aber durch die Seewinde gemildert und wird weiter abnehmen, je nachdem sich die Sonne weiter entfernt.

Zwischen dem Archipel von Samoa und dem von Tonga-Tabu zählt man acht Breitengrade oder etwa neunhundert Kilometer.