Nach Ansicht der Polizei gab es noch ein anderes persönlicheres Motiv für den Mord, das möglicherweise mit Cutlers Behandlung seiner weiblichen Angestellten zusammenhing.)

Lüttich, 28. Februar 1900. Jacaues Ellerman, Präfekt. Auf dem Heimweg von der Oper erschossen. Ellermann war ein berüchtigter Bösewicht. Bei den Ermittlungen nach seinem Tode entdeckte man, daß er fast eine Viertelmillion Francs öffentlicher Staatsgelder veruntreut hatte.

Sattk (Kentucky), Oktober 1900. Richter Anderson. Wurde in seinem Zimmer erdrosselt aufgefunden. Anderson war bereits dreimal wegen Mordes vor Gericht gestellt worden. Die Anderson-Hara-Fehde. Insgesamt hatte er sieben aus dem Hara-Clan getötet, aber nur dreimal erstattete man Anzeige gegen ihn, und alle dreimal wurde er als ›nichtschuldig‹ freigesprochen. Man wird sich erinnern, daß er nach der letzten Anklage wegen hinterhältigen Mordes an dem Herausgeber des ›Sattle Star‹ den Geschworenen die Hände schüttelte und ihnen gratulierte.

New York, 30. Oktober 1900. Patrick Welch. Ein infamer, korrupter Beamter und Dieb an öffentlichen Geldern. Ehemaliger Schatzmeister der Stadt. Treibende Kraft im berüchtigten ›Straßenpflaster-Syndikats‹. Durch das ›New York Journal‹ entlarvt. Welch wurde in einem kleinen Wald auf Lang Island erhängt aufgefunden. Man nahm Selbstmord an.

Paris, 4. März 1901. Madame Despard. Erstickt. Auch hier vermutete man Selbstmord, bis der Polizei gewisse Informationen zukamen. Von Madame Despard kann nichts Gutes gesagt werden. Sie war eine berüchtigte ›Seelenverkäuferin‹.

Paris, 4. März 1902 (exakt ein Jahr später). Monsieur Gabriel Lanfin, Verkehrsminister. In seiner Karosse mit offenem Fahrersitz im Bois de Boulogne erschossen. Sein Kutscher wurde verhaftet, aber schließlich entlastet.