Laut. Ich habe mich nur versprochen, Frau von Müller hab' ich sagen wollen. – Beiseite. – Da wird s' doch eine haben. –

MADAME KNORR. Verzeihn Sie, ich hab' auch keine Frau von Müller zu bedienen.

WEINBERL beiseite. Da soll doch der Teufel – Laut. Ich bin aber heut so zerstreut, Frau von Fischer heißt diejenige –

MADAME KNORR. Ah, Frau von Fischer, ja das ist was anders, ja, die Frau von Fischer meinen Sie? –

WEINBERL leise zu Christoph. Sehn S', jetzt hab' ich's halt doch troffen.

CHRISTOPH leise zu Weinberl. Es is aber unbegreiflich, wie man nicht gleich Frau von Fischer sagen kann, das gibt doch die Vernunft.

MADAME KNORR. Aber wie kommt das? Frau von Fischer ist mehr meine Freundin als bloß Kundschaft –

WEINBERL. Bitte, wenn die Freundin was kauft, ist sie Kundschaft und muß zahlen; wenn das nicht wär', so hätten die Kaufleut' lauter Freund' und gar keine Kundschaften. –

MADAME KNORR. Aber es pressiert ja nicht, Frau von Fischer verrechnet sich alle Jahr mit mir, – und jetzt muß ich mir schon die Freiheit nehmen, zu fragen, wer Dieselben sind und wie Sie dazu kommen, für die Frau von Fischer bezahlen zu wollen? –

WEINBERL. Sie ist also Ihre Freundin? –

MADAME KNORR. Das glaub' ich, noch wie ihr seliger Mann gelebt hat, und gar jetzt, die drei Jahr, als sie Witwe ist. –

WEINBERL leise zu Christoph. Jetzt geben Sie acht, was ich der Sach für eine Wendung geb' – Laut. Drei Jahr war sie Witwe, ganz recht, aber seit drei Tag ist sie's nicht mehr.

MADAME KNORR erstaunt. Wieso?

WEINBERL. Ich bin ihr Gemahl! –

MADAME KNORR aufs äußerste überrascht. Was!? –

CHRISTOPH für sich. Ah, das is ein kecker Ding! –

MADAME KNORR. Wär's möglich! Meine Freundin Fischer hat vor 3 Tagen geheirat!? –

WEINBERL. Ich bin der Glückliche von drei Täg – Leise zu Christoph triumphierend. Sehn Sie, das heißt halt Geist. –

MADAME KNORR hat etwas von diesen Worten gehört. Wer heißt Geist? –

WEINBERL. Geist? – Ich heiße Geist.