In Auftragsarbeit übersetzte er im Sommer 1897 (aus der französischen Übersetzung) die autobiografischen Aufzeichnungen Inferno von August Strindberg. Im Oktober 1897 unterzeichnete Morgenstern einen Vertrag mit dem S. Fischer Verlag, der die Übersetzung von Werken von Henrik Ibsens betraf, obwohl er die norwegische Sprache noch nicht beherrschte. Bereits im Februar 1898 sollte Das Fest auf Solhaug fertig übersetzt sein. Von Mai 1898 bis Herbst 1899 bereiste Morgenstern Norwegen, hauptsächlich zum Erlernen der Sprache, wobei er auch mehrmals Ibsen traf.

 

1900 folgte eine Kur in Davos, anschließend bereiste er den Vierwaldstättersee, Zürich, Arosa, Mailand, Papollo, Portofino, Florenz, Wolfenschiessen und Heidelberg. Im Dezember 1902 besuchte er Rom und kehrte Mai 1903 nach Berlin zurück. In dieser Zeit übersetzte er Knut Hamsun und Bjørnstjerne Bjørnson.

 

Ab 1903 war er literarischer Lektor im Verlag von Bruno Cassirer, mit dem er freundschaftlich verbunden war. Zuvor war er Dramaturg bei Felix Bloch Erben. 1905 reiste er nach Wyk und hatte einen Sanatoriumsaufenthalt in Birkenwerder, der nicht zum gewünschten Erfolg führte. Zudem erschienen in diesem Jahr seine Galgenlieder und er las Fjodor Michailowitsch Dostojewski. Ein Jahr später reiste er aus gesundheitlichen Gründen ins Gebirge, nach Bad Ölz, Längenfeld, Obergurgl, Meran, Obermais, San Vigilio und Tenigerbad und beschäftigte sich mit Jakob Böhme, Fechner, Fichte, Hegel, Eckhart von Hochheim, Fritz Mauthner, Spinoza und Tolstoi.

Margareta Gosebruch von Liechtenstern 

Im Juli 1908 lernte Morgenstern in Bad Dreikirchen Margareta Gosebruch von Liechtenstern kennen. Nach deren Abreise blieb er mit ihr in regem Briefverkehr. Als Margareta im Oktober erkrankte, begab Morgenstern sich zu ihr nach Freiburg im Breisgau. Da aber der Aufenthalt eines Verlobten bei einer kranken Frau den gesellschaftlichen Sitten widersprach, wich er nach Straßburg aus. Im November begab er sich wie die gesundete Margareta nach Berlin.

Kontakt zur Theosophie und Anthroposophie

Im Januar 1909 schloss er bei Berliner Vorträgen Rudolf Steiners mit diesem eine enge und dauerhafte Freundschaft. Um Steiners Vorträge zu hören, reiste er noch im selben Jahr nach Düsseldorf, Koblenz, Kristiania, Kassel und München. Im Mai trat er einen Monat nach Margareta der von Steiner geführten Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft bei. Bei der folgenden Spaltung dieser Körperschaft 1912/1913 blieb er auf der Seite Steiners und wurde Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft.[2] 1909 übersetzte er auch Knut Hamsun, besuchte den Internationalen Theosophischen Kongress in Budapest und seinen Vater in Wolfshau, er reiste mit Margareta in den Schwarzwald und nach Obermais. Dort erkrankte er, wohl auch in Folge der zahlreichen Reisen, an einer schweren Bronchitis. Ein Arzt deutete bereits auf den kurz bevorstehenden Tod hin. Morgensterns Zustand verbesserte sich jedoch wieder, und so heirateten er und Margareta am 7. März 1910.

Italien und Schweiz 

Von Mai bis August hielt er sich in Bad Dürrenstein in den Dolomiten auf, bis er sich zu einem Vortrag Steiners nach Bern begab. Vorträge in Basel besuchte lediglich Morgensterns Frau, die sie ihm nachher erklärte. Nach Aufenthalt in München reiste er im Oktober über Verona, Mailand und Genua nach Palermo und schließlich nach Taormina. Im selben Jahr begann auch seine Zusammenarbeit mit dem Verleger Reinhard Piper, die bis zu seinem Lebensende anhielt. Christian Morgenstern hatte vorher mit vier anderen Verlegern, nämlich mit Richard Taendler, Schuster & Loeffler, Samuel Fischer und Bruno Cassirer, zusammengearbeitet. Eine dauerhafte Geschäftsverbindung war aber nicht zustande gekommen.

 

Eigentlich wollte Morgenstern mit Margareta ein halbes Jahr in Taormina verbringen; da er aber erneut schwer erkrankte, begab er sich, sobald er im Frühjahr 1911 dazu im Stande war, in das Deutsche Krankenhaus nach Rom und dann in das Waldsanatorium Arosa, wo er seinen Vater und die Mutter Margaretas sah, die anfangs nicht mit der Ehe einverstanden war. Nach mehreren Monaten Liegekur konnte er das Sanatorium verlassen und zog mit Margareta in eine Wohnung in Arosa.

 

1912 erhielt er eine Spende der Deutschen Schillerstiftung in Höhe von eintausend Mark. Bald darauf begab er sich nach Davos. Margareta besuchte für ihn Vorträge Steiners in München.