Es riecht nach Kaffee und wir können auch beim Frühstück keinen Blick von uns lassen. Es ist, als ob uns beide eine Magie erfasst hat, wir können einfach nicht anders, als uns anzusehen.

Wir haben viele gleiche Interessen und uns geht nie der Gesprächsstoff aus. Auch wenn wir mal nicht der gleichen Meinung sind, ist es einfach richtig, was der andere sagt und tut. Irgendwie verrückt und doch wahnsinnig schön.

Noch können wir beide nicht verstehen, was mit uns passiert. Es ist aber auch zu unglaublich und nicht fassbar, nicht wirklich real. So, als ob man einen wunderschönen Traum hat, aber schnell wieder aufwachen kann und dann ist alles vorbei. Will ich, dass es je wieder vorbei geht? Noch kann ich mir selbst diese Frage nicht beantworten.

Wir frühstücken ganz in Ruhe und dann muss ich mich an die Arbeit machen. Die Ferienwohnung muss wieder auf Vordermann gebracht werden. Es kommen neue Gäste. Volker ist ja schön groß und mir kommt die Idee, dass ich ihn ja bitten könnte, die Dachflächenfenster zu putzen. Da komme ich immer so schlecht ran.

Lächelnd frage ich ihn, ob er das mir zuliebe machen würde. Erst sieht er mich schon etwas verdutzt an und dann meint er, dass er auch das kann. Das sagt er gerne, um seine Vorzüge, die er ja unbestritten hat, ins rechte Licht zu rücken. Ich lächle dann immer etwas in mich hinein, ist irgendwie so lieb, wie er das sagt.

Über das Wochenende schläft Volker in Maritas Wohnung und wir fahren zu ihr. Wieder mit der Hoffnung, dass der versprochene Dreier nachgeholt wird.

Wir haben ausgemacht, dass Marita Kaffee macht und wir Kuchen mitbringen. Gesagt, getan. Wir trinken gemütlich Kaffee und reden über Gott und die Welt. Am Vorabend haben wir ausgemacht, dass Marita und Torsten mit uns am kommenden Freitag zur MDH-Party kommen. Es gilt also noch zwei Karten für dieses Event zu besorgen. Wir haben unsere Karten schon und es wird wohl nicht so einfach werden, noch zwei zu besorgen. Genau so schwierig wird es werden, entsprechende Übernachtungen zu besorgen. Ich habe ja ein Angebot von einem Berliner, dass ich bei ihm übernachten kann. 500 Euro will er dafür zahlen, dass ich meine frivolen Sachen anziehe und weitere 300 Euro, wenn er mich ficken darf. Ich habe dem Typen aber schon klar gemacht, dass ich nicht alleine kommen werde, ich kenne ihn ja schließlich nicht und außerdem fahre ich ja mit Volker zu der Party und würde ihn dann nie dort allein lassen. Ich will ja die Zeit mit ihm verbringen und nicht mit einem Fremden. Der Berliner Herr meint zwar nun, dass wir zusammen bei ihm übernachten dürfen, aber wir sind da beide eher skeptisch und wir werden recht behalten.

Es ist wieder ein sehr gemütlicher Nachmittag und wir trinken trockenen Sekt und Volker schüttelt sich. Er trinkt ja lieber lieblich und bekommt einen Rotwein, der nicht ganz so trocken ist und trotzdem schüttelt er sich. Na ja, daran müssen wir noch etwas arbeiten. Wir einigen uns halt einfach auf halbtrocken, wie sonst auch.

Marita wird zwar langsam etwas locker und es sieht so aus, als ob es mit dem Dreier heute wird. Ehrlich gesagt, habe ich etwas Angst davor.