Dieser Mann hat jahrelang meine heiligsten Empfindungen verletzt – er hat mich – aber heute kann ich feurige Kohlen auf seinem Haupte sammeln. Gerührt. Schwager, gib mir deine Hand. Schwester, gib mir deine Hand.

PFARRER. Verzeihen Sie, liebes Fräulein Fränzchen – ich glaube – Ihre Aufgabe ist so ernst, daß ...

FRANZISKA schmelzend. Nicht böse sein ... Nicht böse sein. Ich bin ja so bewegt. Ich – war also gestern beim Oberpräsidenten. Es waren nur der hiesige Adel und die höchsten Beamten eingeladen. – Ihr waret wohl nicht eingeladen?

SCHWARTZE zornig. Nein.

FRANZISKA. So war's doch nicht gemeint ... dieses Mißtrauen. Ich bin ja so bewegt ... Will weinen, fährt aber auf einen Blick des Pfarrers fort. Ja, ja, ja – ich hatt' also mein gelbes Seidenkleid mit den Brabantern an – – die Schleppe hatt' ich mir kürzer machen lassen. – Also wie ich in den Saal trete. Weint. Wer ist da?

SCHWARTZE. Also – wer ist da?

FRANZISKA aufschluchzend. Euer Kind! Magdalena! Schwartze taumelt zurück, vom Pfarrer unterstützt. Frau Schwartze schreit auf. Dann Schweigen.

SCHWARTZE der sich zuerst faßt. Pfarrer!

PFARRER. Es ist wahr.

SCHWARTZE aufstehend. Magdalene ist nicht mehr mein Kind.

FRANZISKA. Aber hör nur zu. – Du wirst gleich andrer Ansicht werden. Beide Arme wirst du ausstrecken nach einem solchen Kind.

SCHWARTZE.