Gnädiges Fräuleinchen, was ist das eigentlich: ein Musikfest? Ist das was anders wie ein Sängerfest?

MARIE. Jawohl.

THERESE. Ist es feiner?

MARIE. Ja, es ist feiner.

THERESE respektvoll. So – ah! – wenn es feiner ist!

 

Es klopft.

 

MARIE. Herein!

 

Max tritt ein.

 

THERESE. Nu darf ich die Blumen wohl drinne lassen.

 

In sich hineinlachend ab.

 

 

Zweite Scene

Marie. Max von Wendlowski.

 

MARIE. Max, Sie haben da nette Geschichten gemacht.

MAX. Ich verstehe Sie nicht, Marie.

MARIE. Haben Sie mir etwa diese Blumen nicht geschickt?

MAX. Donnerwetter! Meine Mittel erlauben mir wohl, Ihnen von Zeit zu Zeit ein Veilchensträußchen à 50 Pfennig zu überreichen. Hiermit hab ich nichts zu schaffen.

MARIE nach der Klingel gehend. Und die von gestern?

MAX. Ebensowenig.

MARIE klingelt. Therese erscheint. Werfen Sie die Blumen in die Müllgrube.

THERESE. Ach, die schönen!

MARIE. Sie haben Recht! Zu Max. Der Pfarrer würde in diesem Falle sagen: Wenn die Gottesgabe uns nicht freut, so müssen wir wenigstens sorgen, daß andre daran Freude haben. Würd' er das nicht sagen?

MAX. Das kann schon sein.

MARIE. Tragen Sie die Blumen in die Gärtnerei zurück. Es ist doch Zimmermann? Therese nickt. Man möchte sie, wenn möglich, verkaufen und das Geld dem Pfarrer Heffterdingk für die Hospitalkasse schicken.

THERESE. Jetzt gleich?

MARIE. Wenn Sie den Kaffee aufgebrüht haben. Servieren werd' ich ihn dann selbst. Therese ab. Welche Beleidigung! Ich brauche Ihnen nicht erst zu versichern, Max, daß ich niemandem einen Schimmer von Berechtigung gegeben habe.

MAX.