Sie fährt!
SCHWARTZE. Nein, nein, sie fährt nicht ... Komm, wir bringen sie ihr.
FRANZISKA. Ach ja – bringt sie mir auch.
Schwartze und Frau Schwartze ab.
Sechste Scene
Marie. Franziska.
MARIE. Sie hat sich niedergesetzt! Möcht doch der Wagen bloß nicht! Das dauert – dauert!! – Sie müssen doch schon unten sein. Angstvoll. Da – da – Außer sich rufend. Nicht wegfahren – Magda – Magda, nicht! ...
FRANZISKA. Schrei doch nicht so! Was ist los?
MARIE. Sie sieht sich um! Sie hat sie gesehn! Sie läßt halten! Sie reißt den Schlag auf. Sie springt heraus! Jetzt! Jetzt! Sie liegt Vater im Arm! Verbirgt schluchzend ihr Gesicht. Tante Fränzchen! Tante Fränzchen!
FRANZISKA. Ja, was sollte der Vater nu wohl thun? ... Von allein – na! Aber da ich ihr nu mal verziehen hatte, kann er doch nicht – kann er doch nicht –!
MARIE. Sie geht zwischen Vater und Mutter! – Ach, wie hoch ist ihre Gestalt! ... Sie kommt, sie kommt! ... Wie werd ich schlichtes, dummes Ding vor ihr bestehn ... – Ich hab solche Angst! Solche Angst! Flieht nach der Wand links.
Pause.
Draußen die Stimmen Magdas und der Eltern.
Siebente Scene
Die Vorigen. Magdalene. Schwartze. Frau Schwartze.
MAGDA in glänzendem Gesellschaftskostüm, einen weiten Mantel darüber – einen spanischen Schleier über das Haar geworfen – stürzt mit einem Aufschrei auf Marie los. Meine Mieze! Mein Kleines! Ach, wie ist mein Kleines groß geworden! – Mein Schoßkind – mein – ach! Sie stürmisch küssend. Aber was ist das? Du taumelst ja! Komm, setz dich! Nein, nein, bitte, setzen! Auf der Stelle! Ich will! Führt Marie zu einem Sessel. Die lieben Hände! Die lieben Hände! Kniet vor ihr nieder, küßt und streichelt die Hände. Und so hart! Und so zerstochen! Und blaß ist mein Liebling! Hat Ringe um die Augen!
SCHWARTZE ihr leise die Hand auf die Schulter legend. Magda, wir andern sind auch da.
MAGDA. Ja so – ich bin ganz. –Aufstehend, innig. Mein lieber alter Papa! Ach Gott, wie bist du weiß geworden! Mein lieber Papa! Seine Hand erfassend.
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