So, nun noch dieses Ringlein – die Stufen empor steigt Polana, runzelt die Brauen und schaut, was ist das, was hämmert Juraj dort fest, na, wird sie fragen? Sie fragt nicht, blickt nur gespannt hin. »Es ist schon fertig, Polana«, brummt Hordubal. »Ich hab' nur einen Haken angemacht, damit du dich absperren kannst.«

IX

Und es wird dir schon zu dumm. Jura, Juraj: da gehst du im Hof herum, schaust um dich und weißt nichts anzufangen. Kohl pflanzen? Keine Arbeit für einen Mann. Den Hühnern Futter streuen? Die Schweine füttern? Ech, Weiberarbeit. Alles Holz ist schon geschnitten und zurechtgehackt, den Zaun hast du ausgebessert, allerhand aus Brettern gezimmert; du gaffst herum wie der alte Kyril, der dort drüben auf Michal Herpaks Hof mit dem Kinn wackelt. Und die Nachbarinnen gucken herein, ein feiner Gazda, hat die Hände in den Taschen und gähnt, der Kinnbacken soll dir herausfallen!

Dort unten auf den Wiesen – ist Manya; was dort? Nicht mit den Pferden reden und so. Bleib du alleine dort, was gilt mir die Ebene? Da seh' ihn einer mal an, so ein hergelaufener Knecht und sagt da, wenn ihr dies und das tun wolltet, Herr. Und siehst du, ich werde es tun; du hast mir nichts zu befehlen, aber wenn es aus Holz ist, so werd' ich's schaffen. Früher – da hat man die Wälder gefällt; i wo denn, sagt man, es wird kein Holz mehr verkauft, es verfault im Wald, die Sägen stehn still –.

Herrgott im Himmel, einmal wieder Kühe weiden! Nicht zwei Kühe, das war' den Leuten zum Gespött; aber zwölf Kühe und sie meinetwegen bis auf den Volov Chrbat treiben, in der Hand den Bärenprügel –, und niemand sagt: nicht mit den Kühen reden. Man muß die Viecher anschreien.

Aber Polana – die will es nicht mal hören – acht Hunderter gibt dir der Fleischer für die Kuh und macht dabei noch Gnaden. Na, wozu der Fleischer – für mich würde ich das Vieh aufziehen; aber wenn du nicht willst, sei's drum. In deine Ebene steck' ich kein Geld hinein.

Oder die Kühe vor den Wagen spannen und aufs Feld fahren, die Ernte hereinschaffen. Da fährt man, fahrt, eine Hand auf dem Joch, vorwärts! O-ou! Keine Eile, nur so, um mit den Kühen gleichen Schritt zu halten. Selbst in Amerika hab' ich mich an keinen anderen Schritt gewöhnt: nur so, wie die Kühe gehn. Und mit der Ernteladung hinunter, das Rad an den Speichen bremsen, den ganzen beladenen Wagen in der Hand halten – Gott sei gepriesen, da weiß man wenigstens, daß man Pranken hat. Das, Polana, ist Männerarbeit. Ach Gott, erbarme dich, es ist schon zu blöd – die Hände werden einem nur weich; und was für geschickte Hände – hart, amerikanisch.

Was, Polana, du hast leicht laufen: immerfort hast du etwas zu schaffen, hier die Hühner, hier die Schweine, hier etwas in der Kammer; aber für den Mann ist es eine Schande, am Zaun zu stehen. Könntest wenigstens sagen, du Juraj, dies und das könntest du machen; aber du – wie ein Pfeil, mit dir kann man nicht mal reden. Ich könnte dir erzählen – etwa dies: in Amerika, Polana, darf ein Mann auskehren, er darf Geschirr waschen und den Fußboden reiben, und es ist keine Schande für ihn; gut geht es den Weibern in Amerika. Aber du – schneidest Gesichter, wenn ich bloß etwas in die Hand nehme, und sagst, das schickt sich nicht, die Leute würden dich auslachen. Ah was, laß sie lachen, die Dummköpfe. Mach' ich etwas im Stall, füttere und tränke die Pferde – da verzieht wiederum Stefan das Gesicht; nicht mit den Pferden reden und so. Das weißt du, du! Und überhaupt schaut er so finster drein – na, na, friß mich bloß nicht auf mit diesen Augen. Nicht einmal mit der Hausfrau redet er, macht kaum das Maul auf und immer nur so mit den Augen – Wut hat er, ist ganz gelb vor Zorn, zehrt sich selber auf. Und Polana fürchtet sich vor ihm, sagt: Geh, Hafia, sag Stefan, er solle dies und das machen, frage Stefan nach dem und jenem – Hafia fürchtet sich nicht vor ihm. Onkel, spricht sie zu ihm, und er schaukelt sie auf den Knien, so, Hafia, hüpft ein Fohlen, so schaukelt sich eine Stute – und singt; aber wenn er jemand erblickt, bricht er ab und verschwindet schleunigst im Stall.

Hordubal reibt sich im Nacken. Und der Teufel mag wissen, mich fürchtet Hafia. Sie spielt, spielt, aber wenn ich komme – aus, sie läßt mich nicht aus den Augen und will nur rasch fort – nun, lauf nur.