Stefan blitzt sie mit Zähnen und Augen an und hält das Pferd an der Zaumkette fest. »Ej, du! S-s-s!« Es sieht aus, als würde er das Pferd in den Boden rammen, die Anstrengung zischt ihm durch die Zähne; das Pferd steht mit herrlich gerecktem Hals da und schnappt mit den Lippen nach Polanas Hand. »Hüh«, ruft Manya und trabt mit den Pferden, an ihren Köpfen hängend, in den Stall.
Polana schaut ihnen nach. »Vier Tausender bietet man für den Hengst«, sagt sie lebhaft, »aber ich gebe ihn nicht her, Stefan sagt, acht ist er wert. Die Stute werden wir im Herbst beschälen –«
Na, weiß der Teufel, warum sie plötzlich stockt, als habe sie sich in die Zunge gebissen. »Muß ihnen das Futter bereitstellen«, sagt sie und zögert, weiß nicht, wie wegzugehn.
»So, so, das Futter«, nickt Juraj. »Ein feines Pferdchen, Polana; und zieht es auch gut?«
»Der ist für den Wagen zu schade«, sagt Polana gereizt. »Das ist kein Bauernpferd.«
»Nun eben«, zwingt sich Hordubal zu sagen. »Wahr, es wär' schade darum, so ein Kerl. Schöne Pferde hast du, Seelchen, eine Freude, sie anzusehn.«
Da tritt schon Manya mit zwei Leinwandeimern aus dem Stall, um Wasser zu holen. »Achttausend kriegt man für den, Bauer«, sagt er zuversichtlich. »Und die Stute sollte man im Herbst beschälen lassen. Ich hab' einen Hengst für sie versprochen, ej, einen Satan!«
»Brutus oder Hegüs?« wendet sich Polana auf halbem Weg um.
»Hegüs. Brutus ist zu schwer.« Manya zeigt die Zähne unter dem schwarzen Bärtchen. »Ich weiß nicht, wie Ihr es haltet, Bauer, aber ich gebe nicht viel auf schwere Pferde. Kraft haben sie, aber kein Blut, Herr. Kein Blut.«
»Nun ja«, sagt Hordubal unsicher. »Es ist schon so mit dem Blut. Und die Kühe, wie steht's damit, Stefan?«
»Kühe?« staunt Stefan. »Aha, Ihr meint die Kühe. Ja – ja, die Bäuerin hat zwei Kühe, wegen der Milch, sagt sie. Ihr seid noch nicht im Stall gewesen, Herr?«
»Nein, ich – weißt du, ich bin vor einer Weile gekommen«, sagt Hordubal und wird verlegen; je nun, der Haufen Schnittholz läßt sich nicht ableugnen; aber gleichzeitig freut es ihn, daß er Stefan so glücklich zu duzen begonnen hat, wie ein Gazda den Knecht. »Ja«, sagt er, »eben wollte ich hin.«
Stefan führt ihn dienstfertig, die Wassereimer tragend. »Wir haben dort – die Bäuerin hat dort ein neues Füllen, drei Wochen alt, und eine trächtige Stute; es sind zwei Monate her, da war sie beim Beschälen. Da hinein, Herr. Der Wallach da ist schon halb verkauft, zweieinhalbtausend, Herr. Ein gutes Roß, aber ich muß den Dreijährigen einspannen, der braucht das Laufen. Er will nicht stehen.« Manya bleckt wieder die Zähne. »Der Wallach kommt zum Militär. Alle Pferde von uns sind zum Militär gegangen.«
»Ja, ja«, sagt Juraj.
1 comment