Niemand außer den Pierces hatte jemals in diesem Teil von Crabapple Cove gelebt, und er war sich der Umgebung schärfer bewußt wie seit Monaten. Er liebte die Felder und Kiefern und Föhren längs der Küste und die Ebbe und die Flut, und er wollte niemals fort von hier. Von der Bergkuppe sah er das Hummerboot des Großen Benjy Pierce in der Wasserstraße ankern. Jenseits der Gezeitenbucht spielten seine Kinder und Neffen und Nichten im Hofe seines Vaters. Und vor seinem eigenen kleinen Haus parkte ein neuer blauer Pontiac mit Schiebedach.
Wer, zum Teufel, ist denn das? fragte er sich. »Allmächtiger Glatzkopf!« stieß er nach kurzer logischer Überlegung und einem Blick auf die Wagennummer aus Massachusetts hervor. »Der Trapper! Trapper John! Er muß es sein, weil er doch immer von blauen Pontiacs mit Schiebedach geschwärmt hat.«
Trapper war sein Freund aus dem 4077. MASH in Korea, wo Hawkeye achtzehn Monate als Chirurg stationiert gewesen war.
Er hatte Trapper erwartet, der später als er abgerüstet hatte. Nach dem Waffenstillstand war Trapper nach Okinawa geschickt worden. Als er und Duke Forrest vor fünfzehn Monaten das gemeinsame Zelt, genannt ›Der Sumpf‹ verlassen hatten, war Trapper John leicht verheult auf seinem Schlafsack zurückgeblieben. Jetzt aber hatte er die Armee überstanden und war in Grabapple Cove.
Hawkeye hatte Trapper ein Jahr lang in Korea gekannt. Aber ein Mensch an der Front und einer in der Heimat mußte nicht unbedingt ein und derselbe sein. Hawkeye sah der Begegnung mit gemischten Gefühlen entgegen. Er parkte seinen Wagen neben dem Pontiac, trat durch die Hintertür ins Haus und ging durch die Küche. Trapper saß mit einem Bier auf der windschiefen Veranda, unter der bei Flut drei Fuß Salzwasser gurgelten. Schläfrig ließ Trapper die Szene auf sich einwirken: die Bucht, die Hummerboote und gegenüber von Hawkeyes Haus den Landeplatz des Großen Benjy Pierce.
Trapper hörte ihn nicht kommen, und Hawk konnte ihn ungestört mustern. Der verlotterte, unrasierte langhaarige Militärchirurg war ein anderer Mensch geworden; zumindest äußerlich. Mager war er geblieben, aber seine Kleidung war teuer und bewies Geschmack. Vielleicht zum erstenmal regte sich in Hawkeye die Überzeugung, daß Trapper John Mclntyre tatsächlich jener aufgeweckte, junge, fähige Herz– und Lungenchirurg war, als der er immer gegolten hatte. Erstaunlich, wieviel die äußere Erscheinung ausmachte! Das heißt, eigentlich tat sie es gar nicht. Hankeye hatte bloß befürchtet, daß der Trapper in Zivil genauso verkommen aussehen würde wie der Trapper beim Militär.
Hawk stieß die Tür zur Veranda auf und sagte: »Heia, Trapper. Wo warst du so lang? Ich habe dich schon vor einem Monat erwartet.«
»Ich habe erst mal einen Monat im Bett verbracht, um aufzuholen. Nachdem ich das gründlich getan habe, dachte ich mir, ich könnte dich von deinen Muschelbänken holen.«
»Was hast du vor?«
»Maxie Neville hat mich ans St. Lombardspital in New York berufen, wo ich mit ihm Herzchirurgie machen soll. Dich bringen wir für ein Jahr als Assistent für Thoraxchirurgie in einem VA–Kaff in Jersey unter, dem Maxie als Konsilarius angehört, und anschließend arbeitest du dann für mich und Maxie.«
»Himmel, Trapper, das ist nicht dein Ernst. Du und ich und Maxie Neville?«
»Häng dich auf. Bleib hier, wenn du magst.«
»Ich will ja, aber ich möchte zwei Jahre fix im Krankenhaus bleiben. Damit ich den Facharzt für Thoraxchirurgie machen kann. Anschließend fahre ich wieder nach Hause. Nachdem wir jetzt so viel mit wenigen Worten erledigt haben, sprechen wir von was Wichtigerem.«
Zwei Monate später, im Juli, brachen Dr.
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