Sie hieß Irene. – Übrigens erinnere ich mich sehr wohl, daß du dich an jenem Abend auch eben nicht zu beklagen hattest.
EDUARD. O nein, durchaus nicht. Hab' ich's denn getan? Ich hatte mich keineswegs zu beklagen.
GEORG. Hast du sie wiedergesehen? Ich meine, ob du sie nach jenem Abend überhaupt noch einmal wiedergesehen hast?
EDUARD als verstünde er nicht. Irene?
GEORG. Nein, nein, die andere. Die an deiner Seite saß. Die Blonde mit dem Kindergesicht. Hast du sie nicht wiedergesehen?
EDUARD. Diese Blonde? Nein. Ich hatte doch meinen Kontrakt in der Tasche, für Boston. Nach ein paar Wochen mußt' ich jedenfalls fort. Das hatt' ich ja unterschrieben. Was sollte mir da irgend eine Blonde mit einem Kindergesicht?
GEORG. Es war ein schönes Geschöpf.
EDUARD. O ja, schön war sie wohl. Eine Freundin von Irene, wenn ich mich recht entsinne.
GEORG. Ja, ich denke, daß sie befreundet waren, soweit Frauen das eben sein können. Sieht vor sich hin. Dann. Eduard ...
EDUARD. Nun?
GEORG. Es war wohl der erste berauschte, sozusagen glühende Abend, den du erlebt hast?
EDUARD. Es war ein seltsamer Abend, ganz gewiß.
GEORG. Es waren wohl die ersten zärtlichen Worte, die du zu hören bekamst, – an jenem Abend?
EDUARD. Du glaubst?
GEORG. Ich weiß es ja. Wie oft hatt' ich dich seufzen gehört, daß du zum Glück nicht geschaffen, daß du bestimmt wärst, deine Jugend einsam und ungeliebt zu verbringen, weil du ein so verschüchterter und ängstlicher Bursch' warst.
EDUARD. Nun ja, meine Jugend war freilich recht armselig in mancher Hinsicht.
GEORG.
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