I, bis' stille. Das is nischt fer dich. Nimmt sie zu sich herauf, drückt sie gegen sich. Loof mer nur hier immer recht hibsch in der scheen', frischen Luft rum un iß ticht'g, daß de mer fer 'n Winter recht hibsch gesund un kräft'g bist, Meine! – Heerste? Küßt sie.

MARIECHEN gedehnt, nachdenklich. Jaaa! – Minna wird awwer doch wohl zu Hause ihre liebe Not hamm mit der Wirtschaft, he?

PAULINE lacht. Du Plappermaul! – Na ja, lange bleib'n mer nu nich mehr hier.

 

Pause.

 

MARIECHEN. Horche mal wie de Uhr geht, he?

PAULINE nähend. Ja.

MARIECHEN. Immer tack – tack – tack. – Orndlich zum Ferchten, nich?

PAULINE seufzt.

MARIECHEN. War die schon so, wie du hier noch so e kleenes Mächen warst wie ich un wie dei Vater un deine Mutter noch lebt'n?

PAULINE. Ja, mei Mariechen. – So gehn de Zeiten. Lieber Gott. –

MARIECHEN. Die is wohl schon hundert Jahre alt?

PAULINE. I ja, so alt mag se wohl sein.

MARIECHEN. Mutterchen?

PAULINE. Hm?

MARIECHEN. Du bist je so stille?

PAULINE abwehrend. I!

MARIECHEN. Heere mal! Morgen frieh nehm se draußen uf 'm – auf 'm Felde Kartoffeln aus, hat de Tante gesagt. Emil fährt mit naus auf Weidenhammers ihr'n Wagen. Un denn wollten mer e großes Feier anmachen un uns Kartoffeln braten. Derf ich mit?

PAULINE. Ja, wenn 's Wetter gut is.

MARIECHEN sich ängstlich anschmiegend. Hu, horch mal! Da geht's widder los! Draußen das Schreien. Sie horchen.

PAULINE selbstvergessen, die Faust gegen die Kammer hin schüttelnd. Na, du Hund! Du Hund!

MARIECHEN erschrocken. Mutterchen?!

PAULINE streichelnd.