Bis' stille, Meine! Bis' stille!

MARIECHEN weinerlich. 's is mer gar so schauerlich!

PAULINE. Na, na, na! M!

MARIECHEN. Ach, das is so schrecklich, nich?

PAULINE aus ihren Gedanken heraus, ernst. Das is auch eine Strafe Gottes!

MARIECHEN. Wie?

PAULINE. Nischt, Meine! Nischt!

 

Kleine Pause.

 

MARIECHEN. Der alte Wind draußen! – 's donnert orndlich!

PAULINE weint plötzlich auf.

MARIECHEN. Mutterchen! Mutterchen! – Was hast 'enn?!

PAULINE, sie an sich drückend, die Augen gegen ihren Scheitel. Ach Meine, Meine!

MARIECHEN. Liebes Mutterchen!

PAULINE. Ja! Ja! Ich bin schon ruh'g!

 

Küßt sie.

 

MARIECHEN seufzt tief auf.

PAULINE. Wart mal e bißchen. Der Arm wird mir taub. – So. –

MARIECHEN schüchtern. Nich wahr? Die hamm's gut. – So viele scheene Sachen hamm die. – Drieben in der guten Stube das scheene Klavier. – Das is immer so hibsch, wenn Emil drauf spielt. – Ich möchte auch so spielen könn' ,Mutterchen?

PAULINE. Das könnteste auch, wenn se's uns nich weggestohlen hätten!

MARIECHEN. Das Klavier?! – Hamm se's uns gestohl'n?!

PAULINE. Ja, das Klavier, un das Haus, un den Garten, und die Felder un alles, alles!

MARIECHEN. Wie denn? Gestohl'n?

PAULINE. Ja, ja.

MARIECHEN. Awwer da könn mer so doch bei der Polezei anzeig'n?

PAULINE. I ja, wenn mer das könnten! Sich besinnend. Awwer daß de mehr zu keen'm Menschen driwwer plapperst, heerste?! Ja nich! – Zu keen'm Menschen!

MARIECHEN erschrocken. Nee.