Kleine Pause. Mutterchen.

PAULINE. Na?

MARIECHEN. Ach!

PAULINE. Meine!

 

Draußen rumpelt es über die Gasse. Der Postillon bläst: »Goldene Abendsonne.« Die Töne verlieren sich die Gasse hinunter.

 

MARIECHEN am Fenster. De Post!

PAULINE. Ja.

MARIECHEN. Wemmer doch erscht widder mitfiehr'n!

PAULINE. Warte nur! Nu balde!

MARIECHEN. De Frau Weidenhammern!

PAULINE gegen das Fenster. Wo denn?!

MARIECHEN. Se is schon am Fenster verbei!

 

Die Hausklingel. Gleich darauf klopft's.

 

PAULINE. Herein?!

FRAU WEIDENHAMMER tritt ein, dem Posthorn nachträllernd, einen Strickstrumpf schwenkend, lacht. Brrr! Herbst! – Der Wind geht iwwer de Stoppeln! – 'n Tag! – Na? Keener weiter da?! – Das is ja hibsch, da könn' mer so recht hibsch gemietlich mal e Klätschchen fer uns machen! Lacht.

PAULINE. 'n Tag, Hannchen! – Franz schläft drinne!

FRAU WEIDENHAMMER. Ah! – Pst!

PAULINE. Rese is hinten bei d'r Mutter! – Hier is es mal widder hibsch!

FRAU WEIDENHAMMER. Ach! – 's is wohl widder ...

PAULINE bestätigend mit den Händen winkend und damit gleichsam andeutend, wie schlimm es wieder mit der alten Frau steht. Na! – Na! –

FRAU WEIDENHAMMER. Na weeßte, denn will ich mich nur beizeiten widder uf de Strümpe machen! Sich zu Mariechen bückend. Na Mariechen? – Nu guck doch eener, wie die kleene Spitzmaus sich rausgemacht hat in den Wochen! 's is wohl hibsch bei der Tante? Was? – Hehe!

PAULINE. Setz dich doch e Weilchen?

FRAU WEIDENHAMMER. Na, denn awwer nich lange! – Was 'ch sagen wollte: mei Mann schickt morgen frieh um sechse den Knecht mit 'n Wagen fer de Kartoffeln!

PAULINE. Gut gut! Lächelnd von ihrer Arbeit auf. Das Posthorn haste gut nachgemacht vorhin!

FRAU WEIDENHAMMER. Nich wahr?

 

Lacht.

 

PAULINE. Du bist selber wie so 'ne Abendsonne!

FRAU WEIDENHAMMER. Na! Na! – Du! 's is denn wohl widder sehre schlimm mit der alten Frau?

PAULINE.