Mr. Elmer bemerkte auch die beigefarbenen Gamaschen über seinen glänzenden Schuhen.

»Bedaure, Sie zu belästigen, - äh -« Der Mann sah gut aus, hatte einen wachsbleichen Teint, einen kleinen, braunen, seidigen Schnurrbart und ein beständiges Lächeln. Seine Stimme war weich und wohlklingend.

»Ich habe draußen ein Durcheinander vernommen, konnte aber nicht verstehen, was die Leute sagten. Irgendwas von einem Strolch … Ich hoffe, Sie werden mir verzeihen, wenn ich hier hereinplatze!«

Er sagte ›hereinplatze‹, als geniere er sich etwas dabei, oder wie ein Engländer, der eine fremde Sprache spricht.

»Hm, hm. Stimmt. Ein betrunkener Strolch war da … stimmt schon.«

Mr. Elmer sah sich plötzlich genötigt, seinen Eindruck des Geschehenen in Worte zu bringen. Es mußte ja doch früher oder später in Worte gekleidet werden. Binnen zwei oder drei Tagen würde er vor der Farmerversammlung stehen - er schauderte bei dem Gedanken.

Die Anwesenheit von Mr. Lee Water und der Zustand des Erben des Waterschen Vermögens beeinflußten Färbung und Gestaltung seiner Erzählung. Es kam Mr. Elmer gar nicht in den Sinn, den Engländer als neugierigen Eindringling zu betrachten oder ihn zu fragen, was zum Kuckuck ihn die Sache anginge. Für ihn bedeutete dieser Fremde die Welt. In seiner Person vereinigte er symbolisch die Millionen, die am nächsten Tage am Frühstückstisch sitzen würden, ihre Zeitungen lesen und sagen: »Komische Geschichte da in Littleberg - ein Strolch hat eine Studentin geheiratet …«

Außerdem war er der Vorbote einer Horde von Reportern und Fotografen.

»Meine Nichte - nun ja, ihre Mutter war eine Art Schwägerin … Diese junge Dame - sie heißt Oktober Jones - hat sehr komische Ansichten über - na, über alles …«

»Wie seltsam!« murmelte der Fremde. Es war nur Höflichkeit, aber er gab Mr. Elmer die Richtlinie, die er suchte.

»Ganz richtig … seltsam … Sie haben’s gesagt! Nun, diese junge Dame war im Begriff zu heiraten. Alles war in Ordnung. Pfarrer Stevens war da, kurzum, alles in Ordnung!« Er deutete auf den festlich geschmückten Raum. Der Engländer im Staubmantel betrachtete ernst die Blumen.

»Und dann dieser Strolch … Er ist einfach hereingekommen. War plötzlich gerade da, wo Sie stehen.«

»Und Sam war vergiftet. Daran besteht kein Zweifel.« Mr. Water beteiligte sich plötzlich mit lauter Stimme an der Unterhaltung. »Auf alle Fälle hat dieser Lump ihn in diesen Zustand gebracht. Vielleicht hat er ihm etwas zu riechen gegeben. Jedenfalls ist er jetzt bewußtlos.«

Andrew nickte.

»Ungefähr so ist es«, sagte er, »und Oktober war verrückt. Sie sagte: ›Ich werde ihn heiraten.‹ Ich war einfach sprachlos. Ich stand hier oder vielleicht dort«, er deutete mit größter Genauigkeit auf die zu wählenden Stellen. »Ich war einfach nicht imstande zu schreien.«

»Vergiftet«, murmelte Mr. Water hilfsbereit.

Andrew überlegte diese Erklärung und entschied sich, wenn auch mit Bedauern, sie abzulehnen.

»Paralysiert«, korrigierte er. »Ich konnte meinen Augen kaum glauben!«

Der Fremde starrte ihn an.