Who chooses,
and separates the great and lesser powers?
Can’t you see through the twilight of the shops
the last supper shining in the back room:
how they hold it there and pass it on
and in those actions gravely, simply rest.
From their hands the signs are rising;
they don’t know that they perform them,
and newly with each exchange of words
establish what one drinks and what one shares.
For there is no one anyplace who isn’t
secretly departing, even as he stays.
And doesn’t someone always sit among them
who gives away his parents, still anxiously
serving him, to their completed, cast-off time?
(To sell them would not be worth his while.)
Die Brandstätte
Gemieden von dem Frühherbstmorgen, der
mißtrauisch war, lag hinter den versengten
Hauslinden, die das Heidehaus beengten,
ein Neues, Leeres. Eine Stelle mehr,
auf welcher Kinder, von Gott weiß woher,
einander zuschrien und nach Fetzen haschten.
Doch alle wurden stille, sooft er,
der Sohn von hier, aus heißen, halbveraschten
Gebälken Kessel und verbogne Tröge
an einem langen Gabelaste zog,—
um dann mit einem Blick als ob er löge
die andern anzusehn, die er bewog
zu glauben, was an dieser Stelle stand.
Denn seit es nicht mehr war, schien es ihm so
seltsam: phantastischer als Pharao.
Und er war anders. Wie aus fernem Land.
The Site of the Fire
Avoided by the early autumn morning,
which was mistrustful, behind the scorched
lime trees that cramped the heath-house,
lay a newness, an emptiness. One place more
upon which children, God knows from where,
screamed at one another and snatched at rags.
Yet they all stopped shouting whenever he,
the son from here, with a long forked bough
fished out kettles and twisted washtubs
from under hot, half-incinerated beams,—
and then, with the look of someone lying,
gazed at the others, whom he induced
to believe what stood upon that place.
For now that it was gone, it seemed to him
so strange: more fantastic than Pharaoh.
And he was different. As from a far-off land.
Die Gruppe
Paris
Als pflückte einer rasch zu einem Strauß:
ordnet der Zufall hastig die Gesichter,
lockert sie auf und drückt sie wieder dichter,
ergreift zwei ferne, läßt ein nahes aus,
tauscht das mit dem, bläst irgendeines frisch,
wirft einen Hund, wie Kraut, aus dem Gemisch
und zieht, was niedrig schaut, wie durch verworrne
Stiele und Blätter, an dem Kopf nach vorne
und bindet es ganz klein am Rande ein;
und streckt sich wieder, ändert und verstellt
und hat nur eben Zeit, zum Augenschein
zurückzuspringen mitten auf die Matte,
auf der im nächsten Augenblick der glatte
Gewichteschwinger seine Schwere schwellt.
The Group
Paris
As if one swiftly plucked for a bouquet:
Chance hastily arranges all the faces,
loosens them and clasps them even tighter,
grabs two distant ones, leaves a near one out,
swaps this for that, blows life into one drooping,
throws a dog from the mixture like a weed,
pulls what looks too low headfirst as if
through tangled leaves and stems up toward the front
and binds it in, minuscule, at the edge;
and stretches once more, alters and adjusts
and for inspection has just time enough
to spring back to the middle of the mat,
on which in the next instant the glistening
heavyweight swells with all his strength.
Schlangen-Beschwörung
Wenn auf dem Markt, sich wiegend, der Beschwörer
die Kürbisflöte pfeift, die reizt und lullt,
so kann es sein, daß er sich einen Hörer
herüberlockt, der ganz aus dem Tumult
der Buden eintritt in den Kreis der Pfeife,
die will und will und will und die erreicht,
daß das Reptil in seinem Korb sich steife
und die das steife schmeichlerisch erweicht,
abwechselnd immer schwindelnder und blinder
mit dem, was schreckt und streckt, und dem, was löst—;
und dann genügt ein Blick: so hat der Inder
dir eine Fremde eingeflößt,
in der du stirbst. Es ist als überstürze
glühender Himmel dich. Es geht ein Sprung
durch dein Gesicht. Es legen sich Gewürze
auf deine nordische Erinnerung,
die dir nichts hilft. Dich feien keine Kräfte,
die Sonne gärt, das Fieber fällt und trifft;
von böser Freude steilen sich die Schäfte,
und in den Schlangen glänzt das Gift.
Snake-Charming
When in the marketplace, swaying, the charmer
pipes on the gourd-flute that lulls and rouses,
it sometimes happens that he lures himself
a hearer, who crosses from the tumult
of the stalls into the circle of the pipe,
which wills and wills and wills until at last
it makes the reptile stiffen in its basket,
and fawns upon the stiffness till it softens,
alternating ever more dizzyingly and blindly
what startles and stretches with what unloosens—;
and then just a glance: and the Indian’s
infused in you a foreignness,
in which you die. It’s as though a blazing
sky crashed in on you. A crack
runs through your face. Spices pile themselves
upon your Nordic memory,
which is of no avail. No power’s a charm,
the sun ferments, the fever falls and strikes;
the shafts rise up with malicious joy,
and poison glistens in the snakes.
Schwartze Katze
Ein Gespenst ist noch wie eine Stelle,
dran dein Blick mit einem Klange stößt;
aber da, an diesem schwarzen Felle
wird dein stärkstes Schauen aufgelöst:
wie ein Tobender, wenn er in vollster
Raserei ins Schwarze stampft,
jählings am benehmenden Gepolster
einer Zelle aufhört und verdampft.
Alle Blicke, die sie jemals trafen,
scheint sie also an sich zu verhehlen,
um darüber drohend und verdrossen
zuzuschauern und damit zu schlafen.
Doch auf einmal kehrt sie, wie geweckt,
ihr Gesicht und mitten in das deine:
und da triffst du deinen Blick im geelen
Amber ihrer runden Augensteine
unerwartet wieder: eingeschlossen
wie ein ausgestorbenes Insekt.
Black Cat
Even a ghost is like a place
your glance bumps into with a sound;
but here, when it encounters this black fur,
your strongest gaze will be dissolved:
the way a madman, when he in fullest
rage pounds into the blackness,
stops abruptly at the sponge-like padding
of a cell and drains away.
All the glances that have ever struck her
she seems to conceal upon herself
so that she can look them over,
morose and menacing, and sleep with them.
But all at once, as if awakened,
she turns her face straight into your own:
and you unexpectedly meet your gaze
in the yellow amber of her round eye-stones:
closed in like some long-extinct insect.
Vor-Ostern
Neapel
Morgen wird in diesen tiefgekerbten
Gassen, die sich durch getürmtes Wohnen
unten dunkel nach dem Hafen drängen,
hell das Gold der Prozessionen rollen;
statt der Fetzen werden die ererbten
Bettbezüge, welche wehen wollen,
von den immer höheren Balkonen
(wie in Fließendem gespiegelt) hängen.
Aber heute hämmert an den Klopfern
jeden Augenblick ein voll Bepackter,
und sie schleppen immer neue Käufe;
dennoch stehen strotzend noch die Stände.
An der Ecke zeigt ein aufgehackter
Ochse seine frischen Innenwände,
und in Fähnchen enden alle Läufe.
Und ein Vorrat wie von tausend Opfern
drängt auf Bänken, hängt sich rings um Pflöcke,
zwängt sich, wölbt sich, wälzt sich aus dem Dämmer
aller Türen, und vor dem Gegähne
der Melonen strecken sich die Brote.
Voller Gier und Handlung ist das Tote;
doch viel stiller sind die jungen Hähne
und die abgehängten Ziegenböcke
und am allerleisesten die Lämmer,
die die Knaben um die Schultern nehmen
und die willig von den Schritten nicken;
während in der Mauer der verglasten
spanischen Madonna die Agraffe
und das Silber in den Diademen
von dem Lichter-Vorgefühl beglänzter
schimmert. Aber drüber in dem Fenster
zeigt sich blickverschwenderisch ein Affe
und führt rasch in einer angemaßten
Haltung Gesten aus, die sich nicht schicken.
Easter Eve
Naples
Tomorrow in these deeply carved-out
streets, which below through piled-up living
press darkly toward the harbor,
brightly the procession’s gold will roll;
instead of the rags the inherited
bed-covers, which want to wave,
will from the ever higher balconies
(as if endlessly reflected) hang.
But today someone loaded up with goods
pounds every moment on the doors,
and they keep lugging in new purchases;
even so, the stalls still stand there bursting.
On the corner an ox hacked wide apart
displays its glistening innards,
and all its legs end in little flags.
And a supply as from a thousand sacrifices
crowds on benches, clings around pegs,
squeezes, arches, spills out from the half-light
of every door, while the loaves stretch
before the yawning of the melons.
What’s dead is full of lust and action;
yet much calmer are the cockerels
and the well-hung billy goats,
and gentlest of all are the lambs,
whom the boys wrap around their shoulders,
and who nod agreeably to their steps;
while in the wall of the glassed-in
Spanish Madonna the jeweled brooches
and the silver in the diadems
gleam more intensely with presentiment
of light. But in the window above
a glance-squandering monkey flaunts himself,
and, striking an insolent mimic pose,
swiftly pulls off gestures that just won’t do.
Der Balkon
Neapel
Von der Enge, oben, des Balkones
angeordnet wie von einem Maler
und gebunden wie zu einem Strauß
alternder Gesichter und ovaler,
klar im Abend, sehn sie idealer,
rührender und wie für immer aus.
Diese aneinander angelehnten
Schwestern, die, als ob sie sich von weit
ohne Aussicht nacheinander sehnten,
lehnen, Einsamkeit an Einsamkeit;
und der Bruder mit dem feierlichen
Schweigen, zugeschlossen, voll Geschick,
doch von einem sanften Augenblick
mit der Mutter unbemerkt verglichen;
und dazwischen, abgelebt und länglich,
längst mit keinem mehr verwandt,
einer Greisin Maske, unzugänglich,
wie im Fallen von der einen Hand
aufgehalten, während eine zweite
welkere, als ob sie weitergleite,
unten vor den Kleidern hängt zur Seite
von dem Kinder-Angesicht,
das das Letzte ist, versucht, verblichen,
von den Stäben wieder durchgestrichen
wie noch unbestimmbar, wie noch nicht.
The Balcony
Naples
Arranged, up above, by the balcony’s
constrictedness as by a painter
and bound as if to make a bouquet
of aging and tightly oval faces,
bright in the dusk, they look more ideal,
more touching, and as if for ever.
These sisters propped against each other,
who, as though they from far away
without prospect yearned for one another,
lean, solitude on solitude;
and the brother with his solemn
silence, locked up, full of destiny,
yet by an unobtrusive moment
compared, unnoticed, with the mother;
and in between, gaunt and drawn out,
long since unrelated to the rest,
an old woman’s mask, inapproachable,
as if stopped in mid-fall
by the one hand, while a second
more withered one, as if it glided on,
hangs below in front of her dress
to the side of the child-countenance,
which is the last of them, tried, faded,
crossed out again by the bars, as if
still indefinable, still deferred.
Auswanderer-Schiff
Neapel
Denk: daß einer heiß und glühend flüchte,
und die Sieger wären hinterher,
und auf einmal machte der
Flüchtende kurz, unerwartet, Kehr
gegen Hunderte—: so sehr
warf sich das Erglühende der Früchte
immer wieder an das blaue Meer:
als das langsame Orangen-Boot
sie voübertrug bis an das große
graue Schiff, zu dem, von Stoß zu Stoße,
andre Boote Fische hoben, Brot,—
während es, voll Hohn, in seinmen Schooße
Kohlen aufnahm, offen wie der Tod.
Emigrant-Ship
Naples
Imagine: that someone fled hot and burning,
and the victors were close behind,
and all at once the fleeing one turned,
abrupt, unexpected, and charged
against hundreds—: that intensely
the glow of all the fruit threw itself
again and again at the blue sea:
as the slow-moving orange-boat
carried them past, on out to the huge
gray ship, into which, from thrust to thrust,
other boats were lifting fish, bread,—
while it, full of scorn, took
coal into its womb, open like death.
Landschaft
Wie zuletzt, in einem Augenblick
aufgehäuft aus Hängen, Häusern, Stücken
alter Himmel und zerbrochnen Brücken,
und von drüben her, wie vom Geschick,
von dem Sonnenuntergang getroffen,
angeschuldigt, aufgerissen, offen—
ginge dort die Ortschaft tragisch aus:
fiele nicht auf einmal in das Wunde,
drin zerfließend, aus der nächsten Stunde
jener Tropfen kühlen Blaus,
der die Nacht schon in den Abend mischt,
so daß das von ferne Angefachte
sachte, wie erlöst, erlischt.
Ruhig sind die Tore und die Bogen,
durchsichtige Wolken wogen
über blassen Häuserreihn
die schon Dunkel in sich eingesogen;
aber plötzlich ist vom Mond ein Schein
durchgeglitten, licht, als hätte ein
Erzengel irgendwo sein Schwert gezogen.
Landscape
How at last, in an instant
heaped up out of houses, slopes,
pieces of old sky and broken bridges,
and struck, as if by destiny,
from over there by the setting sun,
accused, torn open, exposed—
that village would go out tragically:
if suddenly there didn’t fall into
the wound, melting in it, from the next hour
that drop of cool blue, which already
blends the night into the evening,
so that what was inflamed from far away
dies out softly, as if saved.
The gates and the arches are peaceful,
transparent cloud banks surge
over pale rows of houses
that have already soaked up darkness;
but suddenly from the moon a gleam
has glided through, bright, as if somewhere
an archangel had unsheathed his sword.
Römische Campagna
Aus der vollgestellten Stadt, die lieber
schliefe, träumend von den hohen Thermen,
geht der grade Gräberweg ins Fieber;
und die Fenster in den letzten Fermen
sehn ihm nach mit einem bösen Blick.
Und er hat sie immer im Genick,
wenn er hingeht, rechts und links zerstörend,
bis er draußen atemlos beschwörend
seine Leere zu den Himmeln hebt,
hastig um sich schauend, ob ihn keine
Fenster treffen. Während er den weiten
Aquädukten zuwinkt herzuschreiten,
geben ihm die Himmel für die seine
ihre Leere, die ihn überlebt.
Roman Campagna
From the cluttered city, which would rather
sleep, dreaming of the splendid Thermae,
the tomb-road heads straight for the fever,
and the windows in the last farms
follow after it with an evil eye.
And it has them always at its neck
as it goes past, destroying left and right,
until outside, breathlessly beseeching,
it lifts its emptiness up to the skies,
quickly looking all around it, to see
if any window watches. While it signals
to the far aqueducts to stride closer,
the skies take away its emptiness
and give it their own, which will outlive it.
Lied vom Meer
Capri. Piccola Marina
Uraltes Wehn vom Meer,
Meerwind bei Nacht:
du kommst zu keinem her;
wenn einer wacht,
so muß er sehn, wie er
dich übersteht:
uraltes Wehn vom Meer,
welches weht
nur wie für Ur-Gestein,
lauter Raum
reißend von weit herein …
O wie fühlt dich ein
treibender Feigenbaum
oben im Mondschein.
Song from the Sea
Capri, Piccola Marina
Age-old breeze from the sea,
sea wind by night:
you come seeking no one;
whoever wakes
must find his own way
to outlast you;
age-old breeze from the sea,
blowing only
as if for age-old stone,
sheer space
tearing in from afar …
O how you’re felt by
a burgeoning fig tree
high in the moonlight.
Nächtliche Fahrt
Sankt Petersburg
Damals als wir mit den glatten Trabern
(schwarzen, aus dem Orloff’schen Gestüt)—,
während hinter hohen Kandelabern
Stadtnachtfronten lagen, angefrüht,
stumm und keiner Stunde mehr gemäß—,
fuhren, nein: vergingen oder flogen
und um lastende Paläste bogen
in das Wehn der Newa-Quais,
hingerissen durch das wache Nachten,
das nicht Himmel und nicht Erde hat,—
als das Drängende von unbewachten
Gärten gärend aus dem Ljetnij-Ssad
aufstieg, während seine Steinfiguren
schwindend mit ohnmächtigen Konturen
hinter uns vergingen, wie wir fuhren—:
damals hörte diese Stadt
auf zu sein. Auf einmal gab sie zu,
daß sie niemals war, um nichts als Ruh
flehend; wie ein Irrer, dem das Wirrn
plötzlich sich entwirrt, das ihn verriet,
und der einen jahrelangen kranken
gar nicht zu verwandelnden Gedanken,
den er nie mehr denken muß: Granit—
aus dem leeren schwankenden Gehirn
fallen fühlt, bis man ihn nicht mehr sieht.
Night Drive
St. Petersburg
That time, when drawn by the sleek trotters
(black ones, sired by an Orlov stud)—,
while behind tall street lamps
city-night facades stood, tinged with dawn,
mute, no longer fitted to an hour—,
we were driving, no: disappearing or flying
and bending around ponderous palaces
into the wind of the Neva-Quay,
transported through the wakeful night
that hasn’t sky and hasn’t earth,—
as the clamoring of unattended gardens
rose up seething from the Letney-Sad
while its stone statues, dwindling
impotently with unconscious contours,
disappeared behind us as we drove—:
that time this city ceased
to be. It all at once admitted
that it never was, begging only peace;
like a lunatic, when the confusion
that betrayed him suddenly unravels,
and he feels a sickly years-long
utterly unalterable thought
he never has to think again: granite—
fall from his empty reeling brain
until it vanishes from sight.
Papageien-Park
Jardin des Plantes, Paris
Unter türkischen Linden, die blühen, an Rasenrändern,
in leise von ihrem Heimweh geschaukelten Ständern
atmen die Ara und wissen von ihren Ländern,
die sich, auch wenn sie nicht hinsehn, nicht verändern.
Fremd im beschäftigten Grünen wie eine Parade,
zieren sie sich und fühlen sich selber zu schade,
und mit den kostbaren Schnäbeln aus Jaspis und Jade
kauen sie Graues, verschleudern es, finden es fade.
Unten klauben die duffen Tauben, was sie nicht mögen,
während sich oben die höhnischen Vögel verbeugen
zwischen den beiden fast leeren vergeudeten Trögen.
Aber dann wiegen sie wieder und schläfern und äugen,
spielen mit dunkelen Zungen, die gerne lögen,
zerstreut an den Fußfesselringen. Warten auf Zeugen.
Parrot-Park
Jardin des Plantes, Paris
Under blossoming Turkish lindens, at grassy verges,
in stands rocked gently by their languishings for home,
the Aras breathe and think about their countries,
which, even though their eyes aren’t on them, never alter.
As out of place within this busy green as a parade,
they put on airs and feel themselves to be above it all,
and with those precious beaks made out of jade and jasper
chew a gray something, find it tasteless, toss it away.
Down below the dreary doves pick up what they’ve disdained,
while from above the scornful birds make a mock-obeisant bow
between their two squandered, nearly empty feeding-trays.
But then they start rocking again and sleeping and watching,
and with dark tongues, which would gladly tell lies, play
distractedly with their foot-chains. Waiting for witnesses.
Die Parke
I
Unaufhaltsam heben sich die Parke
aus dem sanft zerfallenden Vergehn;
überhäuft mit Himmeln, überstarke
Überlieferte, die überstehn,
um sich auf den klaren Rasenplänen
auszubreiten und zurückzuziehn,
immer mit demselben souveränen
Aufwand, wie beschützt durch ihn,
und den unerschöpflichen Erlös
königlicher Größe noch vermehrend,
aus sich steigend, in sich wiederkehrend:
huldvoll, prunkend, purpurn und pompös.
II
Leise von den Alleen
ergriffen, rechts und links,
folgend dem Weitergehen
irgend eines Winks,
trittst du mit einem Male
in das Beisammensein
einer schattigen Wasserschale
mit vier Bänken aus Stein;
in eine abgetrennte
Zeit, die allein vergeht.
Auf feuchte Postamente,
auf denen nichts mehr steht,
hebst du einen tiefen
erwartenden Atemzug;
während das silberne Triefen
von dem dunkeln Bug
dich schon zu den Seinen
zählt und weiterspricht.
Und du fühlst dich unter Steinen
die hören, und rührst dich nicht.
III
Den Teichen und den eingerahmten Weihern
verheimlicht man noch immer das Verhör
der Könige. Sie warten unter Schleiern,
und jeden Augenblick kann Monseigneur
vorüberkommen; und dann wollen sie
des Königs Laune oder Trauer mildern
und von den Marmorrändern wieder die
Teppiche mit alten Spiegelbildern
hinunterhängen, wie um einen Platz:
auf grünem Grund, mit Silber, Rosa, Grau,
gewährtem Weiß und leicht gerührtem Blau
und einem Könige und einer Frau
und Blumen in dem wellenden Besatz.
IV
Und Natur, erlaucht und als verletze
sie nur unentschloßnes Ungefähr,
nahm von diesen Königen Gesetze,
selber selig, um den Tapis-vert
ihrer Bäume Traum and Übertreibung
aufzutürmen aus gebauschtem Grün
und die Abende nach der Beschreibung
von Verliebten in die Avenün
einzumalen mit dem weichen Pinsel,
der ein firnisklares aufgelöstes
Lächeln glänzend zu enthalten schien:
der Natur ein liebes, nicht ihr größtes,
aber eines, das sie selbst verliehn,
um auf rosenvoller Liebes-Insel
es zu einem größern aufzuziehn.
V
Götter von Alleen und Altanen,
niemals ganzgeglaubte Götter, die
altern in den gradbeschnittnen Bahnen,
höchstens angelächelte Dianen
wenn die königliche Venerie
wie ein Wind die hohen Morgen teilend
aufbrach, übereilt und übereilend—;
höchstens angelächelte, doch nie
angeflehte Götter. Elegante
Pseudonyme, unter denen man
sich verbarg und blühte oder brannte,—
leichtgeneigte, lächelnd angewandte
Götter, die noch manchmal dann und wann
Das gewähren, was sie einst gewährten,
wenn das Blühen der entzückten Gärten
ihnen ihre kalte Haltung nimmt;
wenn sie ganz von ersten Schatten beben
und Versprechen um Versprechen geben,
alle unbegrenzt und unbestimmt.
VI
Fühlst du, wie keiner von allen
Wegen steht und stockt;
von gelassenen Treppen fallen,
durch ein Nichts von Neigung
leise weitergelockt,
über alle Terrassen
die Wege, zwischen den Massen
verlangsamt und gelenkt,
bis zu den weiten Teichen,
wo sie (wie einem Gleichen)
der reiche Park verschenkt
an den reichen Raum: den Einen,
der mit Scheinen und Widerscheinen
seinen Besitz durchdringt,
aus dem er von allen Seiten
Weiten mit sich bringt,
wenn er aus schließenden Weihern
zu wolkigen Abendfeiern
sich in die Himmel schwingt.
VII
Aber Schalen sind, drin der Najaden
Spiegelbilder, die sie nicht mehr baden,
wie ertrunken liegen, sehr verzerrt;
die Alleen sind durch Balustraden
in der Ferne wie versperrt.
Immer geht ein feuchter Blätterfall
durch die Luft hinunter wie auf Stufen,
jeder Vogelruf ist wie verrufen,
wie vergiftet jede Nachtigall.
Selbst der Frühling ist da nicht mehr gebend,
diese Büsche glauben nicht an ihn;
ungern duftet trübe, überlebend
abgestandener Jasmin
alt und mit Zerfallendem vermischt.
Mit dir weiter rückt ein Bündel Mücken,
so als würde hinter deinem Rücken
alles gleich vernichtet und verwischt.
The Parks
I
Irresistibly the parks rise up
from the softly decomposing transience;
heaped with heavens, superstrong
traditions, which overcome
in order on the clear grassy plots
to spread out and withdraw themselves,
always with the same sovereign
extravagance, as if protected by it,
and still adding to the endless
profits that accrue to royal greatness,
rising from themselves, returning to themselves:
resplendent, crimson, gracious, grandiose.
II
Gently gripped by the
avenues, left and right,
led by the beckoning
of some persistent wave,
you step all of a sudden
into the meeting place
of a shadowed water basin
and four stone benches;
in a separated time
that dwindles past alone.
On damp marble bases
where nothing any longer stands,
you raise a deep
expectant breath;
while the silver dripping
from the dark basin
already counts you among
its own and talks on.
And feeling yourself among stones
that listen, you don’t stir.
III
The pools and the framed fish ponds are still
not told about the interrogation
of the king. They wait beneath veils,
and at any moment the Dauphin
can pass their way; and then they want
to mollify the king’s mood or sorrow
and from their marble edges again let
the tapestries with old reflections
hang down, as if around a square:
on green ground, with gray, silver, rose,
granted white and easily moved blue
and a king and a woman
and flowers in the rippling border.
IV
And Nature, augustly, as if only
weak-willed impreciseness offended her,
accepted laws from kings like these,
herself in bliss, that she might stack up
her trees’ dreams and exaggerations
into that tapis-vert of billowed green
and paint, according to how lovers
have described them, the evening shades,
into the tree-lined walks, with that soft brush
which seemed to sparkle inwardly
with a varnish-clear, unfettered smile:
one dear to Nature, not her most distinguished,
but a smile that she herself gave out,
to have it grow up to some higher purpose
on a rose-filled isle of love.
V
Gods of avenues and balconies,
never quite believed-in gods, who
grow old in the straight-clipped thoroughfares,
Dianas who at most were smiled upon
when the royal hunt broke out
like a wind dividing the tall morning,
heedless and precipitate—;
at most smiled-upon, but never
entreated gods. Elegant pseudonyms
under which one hid and burned or blossomed,—
easily inclined, smilingly employed
gods, who still sometimes now and then
grant that which they once granted,
when the blossoming of delighted gardens
takes their cold bearing away from them;
when they tremble all over from first shadows
and give promise after promise,
all so limitless and indistinct.
VI
Do you feel how none of all these
pathways stands and stagnates;
from serene steps falling,
through the merest trace of slope
gently lured on,
over all the terraces
the pathways, between the masses
slowed down and steered,
on out to the distant pools,
where (as to an equal)
the rich park gives them
to the rich space: the space
that with light and light’s reflections
completely saturates its realm,
and from that bright estate
brings distances on every side
when from closing fish ponds
toward cloud-filled evening fêtes
it vaults into the sky.
VII
But there are bowls in which the Naiads’
reflections, no longer being bathed,
lie as if drowned, all twisted out of shape;
the avenues are closed by balustrades
in the distance as if barred.
A damp leaf-fall descends forever
through the air, as if on steps;
every bird’s cry is as if notorious,
as if poisoned every nightingale.
Even spring is no longer lavish here,
these bushes don’t believe in it;
grudgingly the gloomy, half-surviving
dried-up jasmine puts forth a stale fragrance
mingled with decay. As you walk along,
a swarm of gnats moves with you, as though
behind your back everything were being
instantly annihilated and erased.
Bildnis
Dass von dem verzichtenden Gesichte
keiner ihrer großen Schmerzen fiele,
trägt sie langsam durch die Trauerspiele
ihrer Züge schönen welken Strauß,
wild gebunden und schon beinah lose;
manchmal fällt, wie eine Tuberose,
ein verlornes Lächeln müd heraus.
Und sie geht gelassen drüber hin,
müde, mit den schönen blinden Händen,
welche wissen, daß sie es nicht fänden,—
und sie sagt Erdichtetes, darin
Schicksal schwankt, gewolltes, irgendeines,
und sie giebt ihm ihrer Seele Sinn,
daß es ausbricht wie ein Ungemeines:
wie das Schreien eines Steines—
und sie läßt, mit hochgehobnem Kinn,
alle diese Worte wieder fallen,
ohne bleibend; denn nicht eins von allen
ist der wehen Wirklichkeit gemäß,
ihrem einzigen Eigentum,
das sie, wie ein fußloses Gefäß,
halten muß, hoch über ihren Ruhm
und den Gang der Abende hinaus.
Portrait
That from her face of absolute refusal
not one of her great sorrows might fall,
she carries slowly through the tragedies
her features’ beautiful faded bouquet,
wildly tied and already coming loose;
sometimes a lost smile, like a tuberose,
falls from it wearily and drifts down.
And she goes by with serene indifference,
weary, with the beautiful blind hands,
which know that they would never find it,—
and she says fabricated things, in which
fate wavers, forced, fit for anyone,
and she gives it her own soul’s meaning,
so that it breaks out like something fabulous:
like the screaming of a stone—
and she lets, with high uplifted chin,
all these phrases fall again,
staying without any; for not a one
is worthy of that sad reality,
her sole possession,
which she, like a footless vessel,
must hold out, high above her fame
and the way each evening goes.
Venezianischer Morgen
Richard Beer-Hofmann zugeeignet
Fürstlich verwöhnte Fenster sehen immer,
was manchesmal uns zu bemühn geruht:
die Stadt, die immer wieder, wo ein Schimmer
von Himmel trifft auf ein Gefühl von Flut,
sich bildet ohne irgendwann zu sein.
Ein jeder Morgen muß ihr die Opale
erst zeigen, die sie gestern trug, und Reihn
von Spiegelbildern ziehn aus dem Kanale
und sie erinnern an die andern Male:
dann giebt sie sich erst zu und fällt sich ein
wie eine Nymphe, die den Zeus empfing.
Das Ohrgehäng erklingt an ihrem Ohre;
sie aber hebt San Giorgio Maggiore
und lächelt lässig in das schöne Ding.
Venetian Morning
Dedicated to Richard Beer-Hofmann
Windows pampered like princes see always
what now and then deigns to trouble us:
the city that, time and again, where a shimmer
of sky strikes a feeling of floodtide,
takes shape without once choosing to be.
Each new morning must first show her
the opals she wore yesterday, and pull
rows of reflections out of the canal
and remind her of all the other times:
only then does she concede and settle in
like a nymph who received Zeus.
The dangling earrings ring out at her ear;
but she lifts San Giorgio Maggiore
and smiles idly into that lovely thing.
Spätherbst in Venedig
Nun treibt die Stadt schon nicht mehr wie ein Köder,
der alle aufgetauchten Tage fängt.
Die gläsernen Paläste klingen spröder
an deinen Blick. Und aus den Gärten hängt
der Sommer wie ein Haufen Marionetten
kopfüber, müde, umgebracht.
Aber vom Grund aus alten Waldskeletten
steigt Willen auf: als sollte über Nacht
der General des Meeres die Galeeren
verdoppeln in dem wachen Arsenal,
um schon die nächste Morgenluft zu teeren
mit einer Flotte, welche ruderschlagend
sich drängt und jäh, mit allen Flaggen tagend,
den großen Wind hat, strahlend und fatal.
Late Autumn in Venice
Already the city no longer drifts
like a bait, catching the days as they surface.
The glassy palaces ring more brittly
against your gaze. And from the gardens
the summer hangs like a heap of marionettes,
headfirst, exhausted, done in.
But from the ground, out of old forest skeletons,
volition rises: as if overnight
the commander of the sea had to double
the galleys in the sleepless arsenal,
in order to tar the next morning breeze
with a fleet, which pushes out rowing
and then suddenly, with all its flags dawning,
has the great wind, radiant and dire.
San Marco
Venedig
In diesem Innern, das wie ausgehöhlt
sich wölbt und wendet in den goldnen Smalten,
rundkantig, glatt, mit Köstlichkeit geölt,
ward dieses Staates Dunkelheit gehalten
und heimlich aufgehäuft, als Gleichgewicht
des Lichtes, das in allen seinen Dingen
sich so vermehrte, daß sie fast vergingen—.
Und plötzlich zweifelst du: vergehn sie nicht?
und drängst zurück die harte Galerie,
die, wie ein Gang im Bergwerk, nah am Glanz
der Wölbung hängt; und du erkennst die heile
Helle des Ausblicks: aber irgendwie
wehmütig messend ihre müde Weile
am nahen Überstehn des Viergespanns.
San Marco
Venice
In this interior, which turns and arches
inside the golden cobalt like a cave,
round-cornered, sleek, oiled with exquisiteness,
this state’s darkness was retained
and secretly piled up, as counterbalance
to the light that so increased
in all its things, they almost perished—.
And suddenly it strikes you: don’t they perish?
and you force back the hard gallery
that hangs like a passage in a mine
near the dome’s brilliance: and you recognize
the bright prospect, still intact: yet somehow
wistfully compare its tired interim
with the proud enduring of the team-of-four.
Ein Doge
Fremde Gesandte sahen, wie sie geizten
mit ihm und allem was er tat;
während sie ihn zu seiner Größe reizten,
umstellten sie das goldene Dogat
mit Spähern und Beschränkern immer mehr,
bange, daß nicht die Macht sie überfällt,
die sie in ihm (so wie man Löwen hält)
vorsichtig nährten.
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