Gut, alles gut. –

PONCE. Die Tante hat wohl ein gut Auge auf deine Schwestern und eine gute Brille auf ihrer Nase, weil sie schlechte Augen hat?

FELIX. Laß mich nur ein wenig zu Atem kommen, es sind der Gefühle so mancherlei, die mir hier entgegenkommen; ich bin gerührt, euch wiederzusehen.

AQUILAR. Ei, laß die Gefühle so mancherlei sein, wir fühlen hier leider nur einerlei. Es ist gut, daß du wieder da bist, sprich: was machen deine Schwestern, wird man hier bald vor Liebe rasend werden, werden sie bald freigelassen werden?

PONCE. Ja, setze dich, erzähle mir von Isidoren, du weißt, ich habe sie immer lieb gehabt. Du bist es ihr schuldig, den Geliebten zu erhalten, denn es steht gefährlich mit mir, ich habe mich beinahe in ein Gemälde heute abend verliebt; ich möchte sehen, ob sie siegt. –

FELIX. Du liebst nur, was du nicht siehst.

PONCE. Oder was mich nicht sieht. – Ich sehe sie wohl Tag und Nacht, die ich liebe, und das Bild von heute abend hätte beinahe meinem Ideale geglichen. Rette den Ruhm deiner Schwester, erzähle!

FELIX. Ich muß nur, um dich zur Ruhe zu bringen. Sie ist sanft, stolz, spröde und freundlich, ist fromm wie Maria, und hat letzthin in der Beichte gelacht, und alles das in einem Leibe – nun – Ponce –

PONCE. Geschwind, fahre fort, den Leib, den heiligen Leib – du entleibst mich.

AQUILAR. Geschwind, gieb ihm den heiligen Leib, laß das Wort Fleisch werden.

FELIX. Ich darf nicht so von meiner Schwester sprechen, wie man von einem solchen Körper sprechen muß.

PONCE. So hole der Teufel deine Schwester, und bringe mir den Leib.

FELIX. Pfui, sei nicht so heftig, Ponce. Doch wo ist Lucilla? Gieb mir eine Maske, ich will sie sprechen.

AQUILAR. Ich gratuliere zu dem moralischen Sieg, jetzt erst nach ihr zu fragen.

FELIX. Ihr ließt mich ja nicht zu Worte kommen, und ich poltre nicht gern mit der Liebe ins Haus; ist sie nicht auf dem Ball?

AQUILAR. Ihre Tante ließ absagen.

PONCE. Und schlank ist sie – Felix, nicht wahr?

FELIX. Wer? – aber warum nicht?

AQUILAR. Gott weiß es, und ihre Tante.

PONCE zu Sarmiento. Herr Automate, ist sie schlank?

SARMIENTO. Wie eine Rebe.

PONCE. Hängen auch Trauben an der Rebe?

SARMIENTO.