Woher habt Ihre Eure Ohrfeige erhalten?
PORPORINO. Wenn ich nur wüßte, woher der sie erhielt, der sie mir gab, ich wollte sie dem redlichen Finder wieder zustellen.
SARMIENTO. Ich wars, und schenke sie dir. Ich ritt durch den Wald, und war der Hitze wegen abgestiegen.
PORPORINO. Und seht, ich wollte der Hitze wegen aufsteigen; es lag der Fehler in der Hitze.
SARMIENTO. So ist der Fehler wieder gutgemacht, denn ich schlug dir in der ersten Hitze den Hut vom Kopf, und du hattest alle Gelegenheit, dich abzukühlen.
PORPORINO. Wie heißt Ihr aber nun ins Guckucks Namen?
SARMIENTO. Ins Guckucks Namen habe ich keinen Namen.
VALERIO. Da hast du's! O, der zahlt gut, der bleibt nichts schuldig.
SARMIENTO. Du irrst, meinen Namen bleibe ich schuldig, und ich hoffe, daß, da Ihr mich für einen guten Zähler haltet, Ihr mir den Nenner auf meinen Namen borgen werdet.
PORPORINO. Das geht in die Brüche. Aber haltet einmal Euren Trichter her. – Wird wohl Valeria mich wieder lieben?
SARMIENTO. Wirst du ihr liebenswürdig werden, Porporino?
PORPORINO. Ach, wüßte ich, wo man es lernte! Ich fühle Wißbegierde, und müßte ich in Alkala Bettelstudent werden und meinem eigenen Nebenbuhler das Heft abschreiben. Ich wollte Kreide essen, blaß zu werden, Butter schlingen, wild zu singen, mit den Füßen Trommelschläger werden, gut zu tanzen; zwei Pfennige wollt ich jedem geben, der mich angähnte, um die lange Weile zu lernen; nachdem sein Maul größer wäre, auch vier. Bin ich so auf guten Wegen?
SARMIENTO. Nein, solches Zeug laß liegen, werde zärtlicher und ruhiger; aber gehe jetzt, dich zu maskieren, daß du mit uns zum Balle kannst.
PORPORINO. Ich gehe schon. Zu Valerio. Seht, eben wegen der Zärtlichkeit, die mir nötig ist, durfte ich nicht in den Krieg gehen. Ab.
Zehnter Auftritt
Valerio, Sarmiento.
VALERIO. Nun, lieber lustiger Gast, Ihr kennt mich, so mögt Ihr auch wissen, wie hoch ich meine Freunde halte. Gönnt mir die Freude nach der Verwunderung, Ihr seid sicher einer aus der alten guten Zeit, mit dem ich mich vielleicht meiner Jugend freute. O gönnt mir den alten guten Freund!
SARMIENTO. Du rührst mich, Valerio. Die alte Zeit, da wir jung waren, ist nun jung, da wir alt sind; wir wollen in der jungen Zeit uns unsers Alters freuen. Schließe die Türen ab!
VALERIO schließt ab. Wir sind hier so geheim; nun offenbart Euch.
SARMIENTO nimmt die Maske ab. Gott grüße dich im Vaterland.
VALERIO umarmt ihn.
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