Mein – mein Herr – mein alter gnädiger Herr – nicht mehr in Flandern – Sarmiento!
SARMIENTO. Du alter, treuer Freund!
VALERIO. Ihr – Ihr – ich werde toll – ich werde wieder jung.
SARMIENTO. Ruhig, ruhig – freue dich im Stillen, ich bin geheim hier.
VALERIO. Wie konnt ich Euch nicht raten? – Eben, weil ichs für unmöglich hielt – weil es mir das Liebste war. – Es ist doch nichts vorgefallen? – Was bringt Ihr dann zurück?
SARMIENTO. Ich habe meinen Dienst quittiert – und will nun mit dir und den Meinen lustig sein.
VALERIO. Ich will doch meine Tochter rufen.
SARMIENTO. Nein, es soll es niemand wissen; du kannst doch schweigen?
VALERIO. Die Frage geht mir heute zum erstenmal ans Herz; sonst ging sie mir ans Maul, und das schwieg.
SARMIENTO. So laß das Herz voll dieser Frage sein, und du wirst schweigen, wenn deine Lippe überfließt.
VALERIO. Aber Euer Sohn, Eure Töchter?
SARMIENTO. Sollen nichts wissen! Ich will sie probieren und in der Eile wissen, was ich an ihnen habe, da ich sie so lange vermißte, daß ich nicht viel Zeit verlieren mag, sie kennen zu lernen. Mein Sohn Felix ist verliebt? Was weißt du davon?
VALERIO. Er ist sehr zärtlich, es ist die Tochter der Witwe Domingos de las Torres, die in Saragossa wohnt. Es ist ein gutes Mädchen, und reich, sie ist hier bei ihrer Tante.
SARMIENTO. Ich kenne die Mutter, ich sprach sie in Saragossa; doch ist es wahr, daß er sich so gar zärtlich anstellt?
VALERIO. Ein nun, ich stehe manchmal Schildwache, wenn er ihr Serenaten bringt, während die Tante zu Besuche ist.
SARMIENTO. Pfui – das ist dumm – der Junge hat keinen Mut aber ich habe schon gesorgt, das wird anders werden.
VALERIO. Da irrt Ihr sehr, er ist in den Stiergefechten immer der erste.
SARMIENTO. Eigne Art, die Tante mehr zu fürchten als den Stier. – Ist er in der Stadt?
VALERIO. Er ist auf Eurem Gute, eine Meile von hier, bei seinen Schwestern, die er sehr liebt.
SARMIENTO. Brav, was wißt Ihr von denen?
VALERIO. Nichts.
SARMIENTO. Das ist der beste Ruf. – Wann kommt Felix zurück?
VALERIO. Heute abend erwartet man ihn auf dem Ball, den ihm seine Freunde, des verstorbnen Don Ponce und Aquilars Söhne, geben; da könnt Ihr ihn bequem sehen.
SARMIENTO. Was ist aus den beiden geworden, was sind es für Gesellen?
VALERIO. Gute Gesellschafter, und galant, ritterlich – reiten, fechten.
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