Weil ich Sie ... anbete, Emma.
DIE JUNGE FRAU. Wie vielen haben Sie das schon gesagt?
DER JUNGE HERR. Seit ich Sie gesehen, niemandem.
DIE JUNGE FRAU. Was bin ich für eine leichtsinnige Person! Wer mir das vorausgesagt hätte ... noch vor acht Tagen ... noch gestern ...
DER JUNGE HERR. Und vorgestern haben Sie mir ja schon versprochen ...
DIE JUNGE FRAU. Sie haben mich so gequält. Aber ich habe es nicht tun wollen. Gott ist mein Zeuge – ich habe es nicht tun wollen ... Gestern war ich fest entschlossen ... Wissen Sie, daß ich Ihnen gestern abend sogar einen langen Brief geschrieben habe?
DER JUNGE HERR. Ich habe keinen bekommen.
DIE JUNGE FRAU. Ich habe ihn wieder zerrissen. Oh, ich hätte Ihnen lieber diesen Brief schicken sollen.
DER JUNGE HERR. Es ist doch besser so.
DIE JUNGE FRAU. O nein, es ist schändlich ... von mir. Ich begreife mich selber nicht. Adieu, Alfred, lassen Sie mich.
DER JUNGE HERR umfaßt sie und bedeckt ihr Gesicht mit heißen Küssen.
DIE JUNGE FRAU. So ... halten Sie Ihr Wort ...
DER JUNGE HERR. Noch einen Kuß – noch einen.
DIE JUNGE FRAU. Den letzten. Er küßt sie; sie erwidert den Kuß; ihre Lippen bleiben lange aneinandergeschlossen.
DER JUNGE HERR. Soll ich Ihnen etwas sagen, Emma? Ich weiß jetzt erst, was Glück ist.
DIE JUNGE FRAU sinkt in einen Fauteuil zurück.
DER JUNGE HERR setzt sich auf die Lehne, schlingt einen Arm leicht um ihren Nacken. ... oder vielmehr, ich weiß jetzt erst, was Glück sein könnte.
DIE JUNGE FRAU seufzt tief auf.
DER JUNGE HERR küßt sie wieder.
DIE JUNGE FRAU. Alfred, Alfred, was machen Sie aus mir!
DER JUNGE HERR.
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