Zum Beispiel euch hängen lassen.

KONRAD. Ich muß gestehn, das wäre mir nicht lieb.

PETER. Desto besser. – Aber ihr möchtet lieber begnadigt sein? – Wagt nur eine recht tüchtige Bitte daran, und ich lasse mich vielleicht erweichen, denn ich bin nicht so ganz unbarmherzig. – Ist kein rechter Redner unter euch?

KONRAD. Ich bin immer noch der, der so am meisten spricht.

PETER. Nach welchem Muster habt Ihr Euch gebildet? Denn darauf kommt viel an.

KONRAD. Ja, ich spreche so, was mir ungefähr in den Kopf kommt.

PETER. Das ist nicht recht, ich hätte mich lieber nach Regeln rühren lassen.

KONRAD. Also laßt Euch erbitten: Seht, wir sind zwar in Eurer Gewalt, aber es ist gegen unsern Willen geschehn, man kann nicht wissen, wie sich das Blatt einmal wendet, und Ihr kennt ja wohl das Sprichwort: Eine Hand wäscht die andere!

PETER. Ist das Eure ganze Redekunst?

KONRAD. Ihr könnt auch einmal übel wegkommen, denn es steht keinem an der Stirn geschrieben, wes Todes er sterben soll.

PETER. Ihr rührt mich immer noch nicht. – Kniet nieder! Sie knien.

HEYMON. Habt Mitleid mit uns.

PETER. Steht auf! Ich lache leichter, als ich weine; bringt mich zum Lachen, und ich schenke euch unter dieser Bedingung das Leben.

KONRAD. Ich wollte, wir hätten unsern Narren hier, es schickt sich wenig für uns –

PETER. Bin ich für euren Witz zu schlecht?

KONRAD. Nein, das nicht, aber ich habe mich nie auf dergleichen Künste gelegt.

PETER. Vielleicht hilft Euch das Naturell durch.

KONRAD. Herr Ritter, mein Naturell ist ein gutes Naturell, und es wäre manchen Leuten zu wünschen, daß sie nur solch Naturell aufzuweisen hätten.

PETER. Wie meint Ihr das?

KONRAD. Je nun, ich meine, daß ich sonst wohl schon von Rotbärten, wahrhaftig noch von keinem Blaubart gehört habe.

PETER. Haha! Wollt Ihr da hinaus? – Fort mit euch! Der Tod ist euch gewiß, obgleich ich über eure dumme Ungeschliffenheit von Herzen lachen möchte.

HEYMON. Aber hört doch nur –

PETER. Sprecht kein Wort weiter, oder ich spalte Euch mit meiner eigenen Hand den Kopf. Nichtswürdiges Gesindel! – Führt sie fort, sag' ich, bindet sie, und nachher, wenn ich's euch befehle, schlagt ihnen die Köpfe herunter. – Ihr seid ein schöner Redner, das muß ich gestehn. Heymon, Konrad und Martin werden von den Knechten abgeführt.

EIN KNECHT der Klaus herbeibringt. Gnädiger Herr, hier ist noch einer von den Feinden, der sich hinter jenem Busch versteckt hatte.

PETER.