Setzt sich zum Klavier; spielt ein paar Töne. Es wird ernst . . . oder wird es heiter? . . . Schüttelt den Kopf.
Zweiter Auftritt
Amadeus. – Albertus Rhon tritt ein.
Albertus
mittelgroß; ziemlich langes, schwarzes, graumeliertes Haar; eher nachlässig gekleidet.
Amadeus. Ah, du bist's, Albertus? Grüß' dich Gott!
Albertus. Ich komme mich erkundigen, Amadeus, wie es mit unserer Oper steht. Hast du was gemacht?
Amadeus. Nein.
Albertus. Wieder nichts?
Amadeus. Ich komme hier wohl nicht mehr dazu. Wir müssen die Ferien abwarten; ich habe zu viel zu tun. Jetzt bringen wir die »Mignon« heraus mit einigen Neubesetzungen – –
Albertus. Wenn ich mich nicht täusche, sah ich Philine eben an mir vorüberschweben – mit ziemlich trunkenen Augen . . . O! sollt' ich wieder ein wenig taktlos gewesen sein? Entschuldige.
Amadeus
abgewandt. Es stimmt; sie war eben hier. Das verdammte Korrepetieren! Aber es dauert hoffentlich nicht mehr lang. Im nächsten Winter muß sich meine Zukunft endgültig entscheiden; Urlaub hab' ich schon.
Albertus. Also wird's Ernst mit der Tournee?
Amadeus. Ja, ich gehe diesmal auf zwei Monate fort.
Albertus. Deutsche Städte?
Amadeus. Wahrscheinlich auch einige italienische. Ja, mein Lieber, man weiß im Auslande mehr von mir als daheim. Ich werde meine dritte dirigieren und hoffentlich auch die vierte.
Albertus. Bist du denn schon so weit?
Amadeus. Nein; aber ich verspreche mir was von dem heurigen Sommer. Da soll wieder einmal ordentlich gearbeitet werden.
Albertus. Zeit wär's ja. – Unsere Fußtour hab' ich übrigens zusammengestellt. Ich hab' auch die Karte mitgebracht. Schau' einmal her. In Niederdorf beginnen wir, von dort über Plätzwiesen nach Schluderbach, dann Cortina, dann über den Giaupaß nach Caprile, dann über den Fedaja – –
Amadeus.
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